Das Zwischenzeugnis der Bayern-Stars

Nach mehr als zehnmonatiger Verletzungspause gab der Torwart Ende Oktober sein Comeback. In elf Pflichtspielen kassierte er elf Gegentreffer und spielte in sechs Spielen zu null. Schwach war er lediglich beim 1:5-Debakel gegen Eintracht Frankfurt.

Bis zum Comeback von Neuer erwies sich Ulreich als würdiger Vertreter. In zwölf Pflichtspielen kassierte er 15 Gegentore und blieb in drei Spielen ohne Gegentreffer. Ein grober Fehler unterlief ihm gegen RB Leipzig.

Der 23-jährige Neuzugang hütete lediglich im DFB-Pokalspiel gegen Preußen Münster das Tor, blieb bei dem 4:0-Sieg zwar ohne Gegentor, wirkte in einigen Situationen jedoch nicht souverän und hielt zwei Bälle erst im Nachfassen fest.

Der Innenverteidiger erlebte eine schwierige Hinrunde mit Verletzungsproblemen. Er absolvierte nur elf Pflichtspiele und stand sechsmal in der Startelf. Gegen den VfL Bochum schoss er ein Tor. Wenn er auf dem Platz stand, spielte er praktisch immer stark. Dennoch hat er unter Tuchel derzeit keinen Stammplatz sicher. Das könnte (oder sollte) sich bald ändern.

Upamecano genießt unter Tuchel hohes Ansehen. An guten Tagen kann er praktisch jeden Stürmer der Welt aus dem Spiel nehmen. Sein Problem ist seit Jahren, dass es immer wieder Partien mit groben Fehlern gibt – zum Beispiel gegen Frankfurt. Die guten Auftritte überwogen allerdings.

Der Neuzugang vom SSC Neapel ist unter Tuchel gesetzt und stand in allen Bundesligaspielen in der Startelf. Seine Leistungen waren allerdings schwankend. Besonders bei den Pleiten gegen Frankfurt und Saarbrücken war er ein Unsicherheitsfaktor.

Der Linksverteidiger ist in der Offensive nicht so effektiv wie sonst. Bei 23 Pflichtspieleinsätzen gelangen ihm drei Torvorlagen und noch kein eigener Treffer. In der Defensive strahlt er keine Sicherheit aus. Möglicherweise ist er abgelenkt, weil seine Zukunft beim FC Bayern (Vertrag bis 2025) oder einem anderen Verein ungeklärt ist.

Der 20-Jährige zählt zu den Neuentdeckungen des FC Bayern, stand in einem Pflichtspiel in der Startelf und wurde sechsmal eingewechselt. Im DFB-Pokal gegen Preußen Münster gelang ihm ein Tor, gegen den 1. FC Saarbrücken eine Vorlage. Er ist technisch stark und hat einen starken Schuss, allerdings fehlt ihm noch die körperliche Robustheit.

Der Neuzugang von Borussia Dortmund wurde immer wieder von Verletzungen zurückgeworfen und kam daher nur zu acht Pflichtspieleinsätzen. In der Bundesliga gelang ihm gegen den 1. FC Heidenheim ein Tor. Er ist für Tuchel ein wertvoller Spieler, weil er sowohl im zentralen Mittelfeld als auch als Linksverteidiger agieren kann.

Der Rechtsverteidiger sorgte vor allem abseits des Spielfeldes für Schlagzeilen, als er einen pro-palästinensischen Social-Media-Post im Zuge des Terrorangriffs der Hamas auf Israel abgab. Ansonsten war er bis zu seinem Muskelbündelriss im Dezember meist als Stammspieler gesetzt. In 17 Pflichtspielen gelangen ihm vier Vorlagen.

Sarr fungiert seit seiner Verpflichtung im Jahre 2020 als Dauerreservist, der kaum zu Einsätzen kommt. In dieser Saison schien es besser zu laufen (5 Einsätze, 2 Mal davon in der Startelf), bis er sich im Dezember das Kreuzband riss. Fußballerisch ist der Rechtsverteidiger limitiert. Immerhin gelang ihm eine Torvorlage.

Der defensive Mittelfeldspieler musste in den vergangenen Monaten viel Kritik einstecken. Dabei zählt er noch immer zu den besten Spielern im Kader. In 20 Pflichtspielen gelangen ihm ein Tor und sechs Vorlagen. Er verpasste vier der letzten sechs Bundesligaspiele, weil er erst eine Rotsperre absaß und dann krankheitsbedingt fehlte.

Der 19-Jährige kam aufgrund der vielen Ausfälle im Mittelfeld zu fünf Bundesligaeinsätzen und stand dreimal in der Startelf. In den Spielen gegen Dortmund und Stuttgart bereitete er jeweils einen Treffer vor. Insgesamt agiert er bereits sehr reif. Dennoch deutete Tuchel an, dass ein junger Spieler wie Pavlovic nicht die Dauerlösung sein kann

In der Saisonvorbereitung schien es noch so, als könnte Goretzka seinen Stammplatz verlieren. Diesen erkämpfte sich der Mittelfeldspieler allerdings zurück. In 18 Pflichtspielen gelangen ihm zwei Tore und zwei Vorlagen. Er spielte meist ordentlich, ohne allerdings allzu sehr zu glänzen.

Der Neuzugang von RB Leipzig wird sowohl als Rechtsverteidiger als auch als Mittelfeldspieler eingesetzt. Er kam in allen 24 Pflichtspielen zum Einsatz, 16 Mal stand er in der Startelf. Er schoss ein Tor und bereitete zwei Treffer vor. Als Allrounder ist er für den FC Bayern sehr wertvoll.

Musiala ist fußballerisch der wohl beste Spieler des FC Bayern und kaum vom Ball zu trennen, erlitt in der Hinrunde jedoch erst einen Muskelfaserriss, später eine Oberschenkelverletzung. Zudem musste er zuletzt aufgrund der Personalnot des FC Bayern auf die Flügel ausweichen. In 18 Pflichtspielen gelangen ihm fünf Tore und drei Vorlagen.

Im Oktober war der linke Flügelspieler sehr effektiv, traf im Spiel gegen den SC Freiburg sogar doppelt. Allerdings fehlt dem Franzosen die Konstanz. Ansonsten hätte er nach 20 Pflichtspielen mehr vorzuweisen als fünf Tore und drei Vorlagen. Die letzten beiden Bundesligaspiele verpasste er aufgrund eines Muskelfaserrisses.

Der Trainerwechsel Ende März scheint Leroy Sane gutgetan zu haben. Unter Tuchel blüht der Flügelspieler richtig auf, spielte den Großteil der Saison auf Weltklasse-Niveau. In 24 Pflichtspielen verbuchte der deutsche Nationalspieler neun Tore und neun Vorlagen. In elf der 15 Bundesligaspiele war er an mindestens einem Tor beteiligt – entweder als Schütze oder als Vorlagengeber.

Der Offensivspieler erlebte eine Hinrunde zum Vergessen. Im September erlitt er einen Unterarmbruch und fiel drei Wochen aus, war danach auch noch krank. Im Dezember zog er sich auch noch eine Muskelverletzung zu. Er fand nie zu seinem Rhythmus, kam in elf Pflichtspielen zum Einsatz, stand aber nur sechsmal in der Startelf und schoss lediglich ein Tor.

Seinen Stammplatz hat Müller weitestgehend verloren. Nur acht seiner 19 Pflichtspiele bestritt er von Anfang an. Dabei gelangen ihm zwei Tore und sieben Vorlagen. Als Führungsspieler ist er für die Mannschaft unverändert wichtig. Wird er gebraucht, bringt er seine Leistung – bereitete zum Beispiel beim 2:1 gegen den VfL Wolfsburg beide Tore vor.

Der Mittelstürmer kostete rund 100 Millionen Euro und ist der teuerste Spieler der Bundesliga-Geschichte. Doch das Entscheidende ist: Der Engländer wurde den hohen Erwartungen gerecht und schoss in 22 Pflichtspielen 25 Tore. Zudem ist er ein exzellenter Vorlagengeber und bereitete acht Treffer vor.

In der vergangenen Saison war der Stürmer mit zehn Bundesliga-Toren überraschend stark. Nun ist er hinter Kane nur noch Ersatz. Er bestritt zwar 19 Pflichtspiele, stand aber nur fünfmal in der Startelf – unter anderem bei den Pleiten gegen Saarbrücken und Frankfurt. Er schoss drei Pflichtspiel-Tore.

Der 18-Jährige zählt zu den größten Sturm-Talenten der Welt und funktioniert auch als Joker gut. Obwohl er nur bei vier seiner 20 Einsätze in der Startelf stand, gelangen ihm sechs Tore und 3 Vorlagen. Im Durchschnitt benötigt er 93 Minuten für ein Tor. Nur Kane (alle 73 Minuten) benötigt noch weniger Zeit.