• Mats Hummels beschäftigt sich mit einem möglichen Karriereende 2023.
  • Der Weltmeister von 2014 gibt in einem Interview zu, dass sein Nationalmannschafts-Aus noch immer an ihm nagt.
  • Auch über die Zeit des BVB unter Favre spricht Hummels sehr offen.

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Mats Hummels beschäftigt sich mit einem möglichen Karriereende nach dem Auslaufen seines Vertrages bei Borussia Dortmund. Wenn alles gut laufe, spiele er noch zweieinhalb Jahre in Dortmund, sagte der 32-Jährige im Interview der "Sport Bild" (Dienstag). "Dann muss ich sehen, wie mein Gesundheitszustand im Sommer 2023 ist: Es ist alles vorstellbar, auch, dass ich aufhöre. Beispielsweise wenn der Kopf 'Nein' sagt", erklärte der Verteidiger.

Einen Wechsel zu einem Club im Ausland will der Weltmeister von 2014 zwar nicht ausschließen, hält einen solchen Schritt aber für wenig wahrscheinlich. "Für einen Wechsel in ein anderes Land ist es fast zu spät. Aber ehrlich gesagt habe ich in meiner Karriere irgendwann gelernt, dass man nichts planen kann", sagte Hummels.

Nationalelf-Aus nagt immer noch an Hummels

Über die viel diskutierte Rückkehr in die Nationalmannschaft will er kurzfristig entscheiden, wenn Bundestrainer Joachim Löw ihn wegen einer Nominierung kontaktieren würde. "Sich über eine theoretische Situation den Kopf zu zermartern bringt nichts: Das wird sich erst herausstellen, sollte es dazu kommen", sagte der 32-Jährige.

Zugleich gab er zu, dass es immer noch an ihm nage, nicht mehr für die Nationalmannschaft zu spielen. Er sei von der U21 an, ab 2007, elf, zwölf Jahre immer dabei gewesen. "Es war surreal, dann nicht mehr Teil des Ganzen zu sein, schon eine Art Schock", sagte Hummels.

Er habe auch nicht besonders viele Spiele der DFB-Auswahl im Fernsehen gesehen, "weil es mich emotional wirklich getroffen hat, zuschauen zu müssen". Mats Hummels hat sein letztes von bislang 70 Länderspielen am 19. November 2018 bestritten.

Unter Favre fehlte die Reife, glaubt Hummels

Auch über die Zeit unter Dortmunds Ex-Trainer Lucien Favre sprach Hummels überraschend offen. Es habe vor allem die Reife gefehlt, glaubt er: "Wir haben zu oft keinen Erwachsenen-Fußball gespielt." Dies sei der Grund für die schwankenden Leistungen im Jahr 2020 gewesen. Favre wurde schließlich im Dezember durch den bisherigen Assistenztrainer Edin Terzic ersetzt.

"Die Art, wie wir Fußball gespielt haben, musste zwangsläufig dazu führen, dass wir immer wieder Punkte liegen lassen", sagte Hummels: "Wir haben dem Gegner zu leicht die Bälle, die Tore und die Punkte geschenkt. Das müssen wir abstellen. Es muss wieder harte Arbeit sein, den BVB zu schlagen – und kein Vergnügen."

Terzic verzeichnet in bislang drei Bundesligaspielen als Chef zwei Siege und eine Niederlage, zudem überstand die Mannschaft die zweite Runde im DFB-Pokal gegen Zweitligist Eintracht Braunschweig glanzlos.

Mittelfristig ist Hummels mit Blick auf die Qualität der Mannschaft optimistisch. "Wir sind gut genug, um eine Meisterschaft in den kommenden Jahren zu gewinnen", sagte er: "Nur müssen wir selber die Bereitschaft dafür mitbringen. Schenken wird uns die Schale keiner." (dpa/afp/ska)

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