- Mit dem neuen Trainer Tayfun Korkut will Hertha BSC den Aufschwung schaffen.
- Beim Debüt das Nachfolgers von Pal Dardai aber zeigen die Berliner zunächst erneut Schwächen, ehe zumindest ein Teilerfolg gelingt.
Mit einem Doppelpack hat Stevan Jovetic die Trainer-Premiere von Tayfun Korkut bei Hertha BSC zumindest halbwegs gerettet. Der 32-Jährige sicherte den Berlinern am Sonntag in der Fußball-Bundesliga mit seinen beiden Treffern beim 2:2 (1:2) noch einen Punkt beim VfB Stuttgart. Omar Marmoush (15. Minute) und Philipp Förster (19.) hatten Korkuts Ex-Club früh in Führung gebracht, doch Jovetic (40./76.) schlug noch zurück. Die abstiegsgefährdeten Berliner blieben sechs Tage nach dem Rauswurf von Pal Dardai auch im fünften Ligaspiel nacheinander sieglos, konnten in der Tabelle aber als 14. zumindest den VfB auf Distanz halten.
Die Stuttgarter, nach dem jüngsten 2:1-Sieg gegen Mainz 05 mit frischem Selbstvertrauen ausgestattet, begannen furios. Schon nach 19 Minuten stand es 2:0 für die Gastgeber, die vor allem durch ihr schnelles Umschaltspiel überzeugen konnten. So führte ein Konter im eigenen Stadion nach einer Viertelstunde zur Führung, als die Hertha-Defensive zu weit aufgerückt war und sich von nur einem einzigen Pass überrumpeln ließ: Ein Ball von Waldemar Anton, der trotz Oberschenkelproblemen von Anfang an auflief, landete beim davoneilenden Marmoush, der wiederum Dedryck Boyata abschüttelte und allein vor Keeper Alexander Schwolow die Nerven behielt.
Die Freude im VfB-Lager wurde trotz coronabedingter Kulisse von nur 395 Zuschauern noch größer, als Förster kurz darauf die Führung ausbaute. Unbehelligt bewegte sich der Mittelfeldprofi aufs Hertha-Tor zu, zog aus 18 Metern zentraler Position ab - und traf. Marmoush hätte drei Minuten später gar noch das 3:0 folgen lassen müssen, als er aus zwölf Metern freistehend zum Abschluss kam. Diesmal war Schwolow jedoch auf dem Posten und blieb im Eins-gegen-eins-Duell der Sieger.
VAR nimm zunächst Hertha-Anschluss zurück
Die Herthaner schienen kurz beeindruckt, schöpften durch eine gekonnte Einzelaktion von Ishak Belfodil aber neue Hoffnung. Der 29-Jährige zirkelte den Ball nach 34 Minuten von links ins lange Eck - und hatte Pech, dass Vladimir Darida Torwart Florian Müller beim Schuss aus einer Abseitsposition heraus die Sicht genommen hatte. Referee Benjamin Brand gab den Treffer zunächst - und ließ sich dann bei Ansicht der Fernsehbilder umstimmen. Ganz zum Ärger von Korkut, der über die strittige Szene mit dem Vierten Offiziellen an der Seitenlinie wild gestikulierend diskutierte.
Der Fast-Treffer von Belfodil bewirkte bei den Gästen dennoch eine Art Hallo-wach-Effekt. Sechs Minuten später war der Anschlusstreffer dann besiegelt: Diesmal profitierte Jovetic von einer zu inkonsequenten VfB-Verteidigung, konnte unbedrängt Meter machen und präzise einnetzen.
Nach der Pause wurde die Hertha mutiger. Kleinere Gelegenheiten unter anderem durch Darida (54.) und Maolida (56.) blieben ebenso wie ein satter Freistoß von Jovetic (73.), den Müller stark parierte, ungenutzt. Doch kurz darauf war der Montenegriner auch vom VfB-Keeper nicht mehr zu stoppen. Marvin Plattenhardts Flanke ließ Belfodil für Jovetic abtropfen - der drückte den Ball über die Linie. Auf der Gegenseite hatten die Gäste Glück, dass Marmoushs Treffer (66.) - erzielt aus hauchdünner Abseitsposition - nicht gegeben wurde. © dpa
"So arbeitet die Redaktion" informiert Sie, wann und worüber wir berichten, wie wir mit Fehlern umgehen und woher unsere Inhalte stammen. Bei der Berichterstattung halten wir uns an die Richtlinien der Journalism Trust Initiative.