Union Berlin liegt gegen den FC Bayern mit 0:1 zurück, als in der 74. Minute mit Union-Trainer Nenad Bjelica die Pferde durchgehen: Er greift Leroy Sané ins Gesicht – und sieht dafür Rot. Kurz darauf entschuldigt sich Bjelica, allerdings nicht beim Attackierten.
Trainer Nenad Bjelica von Union Berlin hat sich nach seiner Tätlichkeit im Spiel bei Bayern München (0:1) entschuldigt - allerdings ausdrücklich nicht bei "Gegner" Leroy Sané. "Es ist nicht zu tolerieren, was ich da gemacht habe, ich muss mich nur bei meiner Mannschaft entschuldigen", sagte Bjelica nach dem Spiel bei Sky, "nicht bei Sané: Er kommt in die Coaching Zone, um mich zu provozieren."
Beim Stand von 0:1 hatte der 52-Jährige dem Nationalspieler zweimal ins Gesicht gegriffen und ihn unsanft weggeschoben, als der den Ball holen wollte. Schiedsrichter Frank Willenborg zeigte dem Union-Coach in der 74. Spielminute direkt die Rote Karte, Bjelica musste den Rest der Partie von der Tribüne aus verfolgen. Ihm droht nun eine Sperre.
"Es ist schwer, ihn da zu verteidigen. Ich möchte auch kein Öl mehr ins Feuer gießen. Aber: Nicht gut", sagte Bayern-Trainer Thomas Tuchel.
Die Union-Spieler sahen unterdessen nicht nur ihren Coach in der Verantwortung. "Ich will aber nichts schönreden, aber es war gut provoziert. Aber es entschuldigt nichts", sagte Verteidiger Kevin Vogt.
Bjelica versteht die Rote Karte
"Ich war in meinem Bereich, wollte den Ball holen und ihm geben", erklärte Bjelica seinen Blick auf die Szene, "er hat mich geschubst und dann habe ich natürlich reagiert. Das geht nicht in Ordnung, ich verstehe die Rote Karte. Natürlich war ich auch etwas aufgeregt wegen der Elfmeterszene."
Beim Stand von 0:1 aus Sicht der Berliner hätte Union tatsächlich einen Elfmeter bekommen können, als Bayerns Konrad Laimer Kevin Behrens im Strafraum zu Fall brachte. "Den kann man geben, aber vor 75.000 Zuschauern in München bei einer Bayern-Führung ist es vielleicht schwierig", sagte Bjelica.
Nun muss Bjelica auf die Verkündung seiner Sperre warten. "Ich werde die ganze Woche mit der Mannschaft arbeiten und dann beim Spiel wahrscheinlich nicht dabei sein. Aber wie lange das dauert, kann ich nicht einschätzen", sagte der Kroate. (sid/dpa/mbo)
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