- Die Verbal-Attacke von Jude Bellingham auf Schiedsrichter Felix Zwayer könnte ein Nachspiel haben.
- Bellingham hatte nach der Niederlage gegen Bayern München Zwayers Rolle im Hoyzer-Skandal thematisiert.
- Der Deutsche Fußball-Bund (DFB) hat nun mögliche Ermittlungen im Visier. Und laut "Bild"-Informationen soll es sogar eine Strafanzeigen gegen den BVB-Star geben.
Jungstar
Schiedsrichter-Beobachter Marco Haase hat Strafanzeige gegen den BVB-Star gestellt.
Wie Haase in der "Allgemeinen Zeitung" erklärt, erfülle Bellinghams Aussage "alternativ oder kumulativ die Straftatbestände der Beleidigung, üblen Nachrede und Verleumdung". Auch gegen Manuel Gräfe will Haase vorgehen. In seiner Strafanzeige heißt es: "Da der Spieler Jude Bellingham diese Äußerung aus Lebenserfahrung nicht ohne den ehemaligen Schiedsrichter Manuel Gräfe getan haben kann, erstatte ich zudem Anzeige wegen derselben Tatbestände gegen Manuel Gräfe.
"Der aus Altersgründen nicht mehr als Referee tätige Gräfe hatte Zwayer aufgrund seiner Verwicklungen in den 2005 aufgedeckten Wettskandal um Ex-Schiedsrichter Robert Hoyzer kritisiert. "Wer einmal Geld angenommen und Hoyzers Manipulation ein halbes Jahr verschwiegen hat, sollte keinen Profifußball pfeifen", hatte Gräfe vor Monaten im "Zeit Magazin" gesagt.
DFB ermittelt gegen Bellingham
Und auch der DFB ermittelt gegen Bellingham. "Der Kontrollausschuss wird die Äußerung des Dortmunder Spielers Jude Bellingham auf ihre sportstrafrechtliche Relevanz prüfen", ließ der Kontrollausschuss-Vorsitzende Anton Nachreiner den SID wissen.
Bellingham war den Unparteiischen Felix Zwayer (Berlin) beim norwegischen Sender Viaplay Fotball hart angegangen. "Man gibt einem Schiedsrichter, der schon mal Spiele verschoben hat, das größte Spiel in Deutschland. Was erwartest du?", sagte der englische Nationalspieler.
2004 hatte Zwayer den Akten zufolge als Assistent Geld vom Drahtzieher Robert Hoyzer angenommen. Später deckte er den Skandal mit auf, eine Manipulation wurde ihm trotz Sperre nie nachgewiesen.
Sportdirektor Michael Zorc verteidigt Bellingham: "Der Junge ist 18"
Sportdirektor Michael Zorc verteidigte Bellingham. "Der Junge ist 18, spricht nach einem hitzigen, emotionalen Spiel. Er benennt alte Fakten, das muss man nicht machen", sagte Zorc dem SID: "Er ist eben ein Heißsporn. Die Dinger sind jetzt in der Welt, aber wir stehen da zu ihm. Strafrechtlich sehe ich da nichts Problematisches."
Bayerns Vorstandsboss Oliver Kahn sieht das ein wenig anders. "Ich bin der Letzte, der kein Verständnis hat für Spieler. Da sagt man auch Dinge, die man hinterher bereut. Nur, das geht natürlich einen Schritt zu weit. Einen gewaltigen Schritt", äußerte Kahn bei Sky90: "Ich kann mich nicht erinnern, dass irgendein Spieler schon mal was in der Art von sich gegeben hat. Ich weiß nicht, wo er das her hat, wie er auf die Idee kommt, so eine Aussage zu machen." (ska/afp/dpa/mgb)
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