Rund eine Woche nach der großen Trauerfeier für Franz Beckenbauer hat nun Thomas Beckenbauer, der älteste Sohn des "Kaisers", über den Tod seines Vaters gesprochen und dabei einen intimen Einblick in das Leben der Bayern-Legende gewährt.

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Thomas Beckenbauer (60), der älteste Sohn von Franz Beckenbauer (1945-2024), findet bewegende Worte für seinen verstorbenen Vater.

In einem Interview mit der Zeitschrift "Bunte" spricht er über seine Erinnerungen an den "Kaiser". So habe sein Vater Attribute wie "Dankbarkeit" und "Zuverlässigkeit" gelebt und alle Menschen mit seiner Herzlichkeit gleich behandelt. Franz Beckenbauer habe nie vergessen, woher er kam: "Ich denke, dass ich eine gute Portion davon abbekommen habe. Auch dafür danke ich meinem Vater."

Beckenbauer-Sohn Thomas spricht über seine Kindheit

Franz Beckenbauer machte zu Lebzeiten nie einen Hehl daraus, dass er für seine Kinder in deren jungen Jahren nur wenig Zeit gehabt habe. Auch darauf ging Thomas in dem Gespräch ein.

Trotz dieser Tatsache hätten sich alle "immer und in jeder Situation hundertprozentig" auf ihn verlassen können, erzählt der Betriebswirt und Vermögensberater: "Als Kind willst du immer die Aufmerksamkeit der Eltern. Aber unser Vater war viel beschäftigt und beruflich viel auf Reisen. Da mussten wir in jeder Lebensphase Rücksicht nehmen. Und als Kind ist man nicht geduldig."

Skandal um WM-Vergabe: "Man sah ihm die Niedergeschlagenheit an"

Die Bezeichnung "Lichtgestalt" habe sich sein Vater verdient und erarbeitet, es sei das Ergebnis seines Schaffens und seines Erfolgs gewesen.

Die Vehemenz der kritischen Medienberichte ab 2015 über den bis heute nicht restlos aufgeklärten, angeblichen Bestechungsskandal im Rahmen der WM-Vergabe an Deutschland Anfang der 2000er, hätte seinen Vater überrascht: "Man musste nicht explizit mit ihm darüber sprechen, die Niedergeschlagenheit sah man ihm an bei diesem Thema." Sein Vater habe sich aber nichts zuschulden kommen lassen und sei in ein Licht gerückt worden, dass er nicht verdient habe und das falsch sei.

Franz Beckenbauer hat den Tod seines Sohns Stephan nie überwunden

Den Tod seines Sohns Stephan (1968-2015), der an einem Gehirntumor verstarb, habe sein Vater wie auch er selbst und sein Bruder Michael nie überwinden können, berichtet Thomas Beckenbauer. "Da ist ein Fehler im System, Kinder sollten einfach nicht vor ihren Eltern sterben", sagte das älteste Kind des "Kaisers" weiter.

Generell sei seine Großmutter Antonie (1913-2006), die Mutter seines Vaters, bis zu ihrem Tod der Dreh- und Angelpunkt für die ganze Familie und damit auch für Franz Beckenbauer gewesen.

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Beckenbauer war insgesamt drei Mal verheiratet

Dankbar zeigt sich Thomas Beckenbauer auch über die dritte Ehefrau seines Vaters: Heidi Beckenbauer (57). Sie habe sich sehr um ihn gekümmert.

Thomas Beckenbauer entstammt der Beziehung des damaligen Bayern-Jungprofis mit seiner Jugendliebe Ingrid Grönke. Nach der Hochzeit mit seiner ersten Frau Brigitte wurde Thomas in die Familie aufgenommen und wuchs dort auf. Aus der Ehe entstammen zwei weitere Söhne: Michael und der verstorbene Stephan. Seine zweite Ehe mit Sybille blieb kinderlos. Mit seiner dritten und letzten Ehefrau Heidi hatte der Kaiser Sohn Joel (24) und Tochter Francesca (20). (dr/spot/ms)

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