Der Hamburger SV verpflichtet Daniel Thioune von Ligakonkurrent VfL Osnabrück als neuen Trainer. Nach dem verpassten Aufstieg wird der 45-Jährige Nachfolger von Dieter Hecking.
Daniel Thioune wird neuer Trainer beim Fußball-Zweitligisten Hamburger SV. Der 45 Jahre alte Coach des Liga-Rivalen VfL Osnabrück tritt beim HSV die Nachfolge von Dieter Hecking an, dessen am 30. Juni ausgelaufener Vertrag nach dem verpassten Aufstieg nicht verlängert wurde. Die Hanseaten bestätigten die Verpflichtung am Montag.
Daniel Thioune möchte nächsten Schritt in seiner Karriere machen
Da Thiounes Vertrag in Osnabrück noch für eine Saison gültig war, müssen die Hamburger die laut einer Ausstiegsklausel fällige Ablöse von angeblich 300.000 Euro für den Ex-Profi bezahlen. Über die Ablösemodalitäten sei Stillschweigen vereinbart worden, hieß es von Osnabrück. Zuvor hatten mehrere Medien übereinstimmend über die Personalie berichtet.
Der seit 2013 für den VfL tätige Thioune, der dort zuvor die U17 und U19 trainiert hatte und auch Nachwuchskoordinator war, will nach dem Aufstieg und dem Klassenverbleib mit dem VfL den nächsten Schritt in seiner Karriere machen.
"Ich habe nie einen Hehl daraus gemacht, als Trainer nach dem Maximum zu streben", sagte der 45 Jährige am Montag in einer VfL-Mitteilung. "Auch wenn ich mir die Entscheidung, den Verein zu verlassen, nicht leicht gemacht habe, möchte ich nun die Herausforderung beim HSV annehmen und freue mich darauf", betonte der Ex-Profi, der Co-Trainer Merlin Polzin mit in die Hansestadt nimmt.
Nach dem zweimaligen Scheitern des HSV im Aufstiegskampf geht der Neue mit sportlichen Zielsetzungen sachlich um: "Dass der HSV zurück in die Bundesliga möchte, weiß jeder. Aber davon zu reden, bringt uns den Zielen nicht näher. Ich werde vom ersten Tag an mit meinem Team hart daran arbeiten, dass sich alle Spieler weiterentwickeln und wir erfolgreich Fußball spielen", sagte er in einer HSV-Mitteilung.
Thioune bringt Voraussetzungen mit
Schon in der vergangenen Woche soll der HSV parallel zu den Trennungsgesprächen mit Hecking Kontakt zu Thioune aufgenommen haben. An dem Coach habe auch Interesse beim HSV-Stadtrivalen FC St. Pauli bestanden, heißt es. Die Kiezkicker suchen nach der Trennung von Jos Luhukay ebenfalls einen neuen Coach.
Der als Spieler-Entwickler geltende Thioune soll nach dem ersten Gespräch gleich zum Favoriten beim HSV geworden sein. Der Sohn eines Senegalesen und einer Deutschen bringt die Voraussetzungen mit, um trotz der angekündigten Verminderung des Team-Etats um sieben Millionen Euro eine schlagkräftige und hungrige Mannschaft zusammenzustellen.
Beim VfL Osnabrück stand Thioune nur ein Mini-Etat zur Verfügung, dennoch führte er den Aufsteiger auf Tabellenplatz 13. Beim VfB Lübeck hatte Thioune von 2002 bis 2004 unter Trainer Dieter Hecking gespielt - und folgt ihm nun als HSV-Coach. (ff/dpa)
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