Der FC Liverpool soll umgerechnet 29 Millionen Euro für Stefanos Tzimas bieten - einen Spieler, der aktuell in der 2. Bundesliga für den 1. FC Nürnberg spielt. Dass der 18-jährige Grieche so viel kosten soll, hat nicht nur mit seinem Talent zu tun.

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29 Millionen Euro für einen Spieler? In den Topligen ist diese Summe, die noch vor wenigen Jahren ein absoluter Toptransfer gewesen wäre, aktuell gar nicht mehr so spektakulär. Anders ist das bisher noch in der 2. Bundesliga. Nun aber könnte der FC Liverpool für diese Wahnsinnssumme im Unterhaus sorgen. Denn wie "Sky Sport" sowie der "Kicker" mit Bezug auf das englische Fanmedium Anfield Watch berichten, bietet der Premier-League-Klub umgerechnet etwa 29 Millionen für den griechischen Stürmer Stefanos Tzimas vom 1. FC Nürnberg.

Auch andere Klubs sollen am Griechen interessiert sein - auch sie wollen Summen zahlen, die so im deutschen Unterhaus nicht alltäglich sind. Sollte der Transfer zustande kommen, wäre Tzimas hinter Benjamin Pavard, der 2019 für 35 Millionen Euro von Absteiger VfB Stuttgart zum FC Bayern wechselte, ohne ein Zweitligaspiel bestritten zu haben, der Rekordtransfer der 2. Bundesliga.

Tzimas ist Schlüsselspieler beim FCN

Dass der FC Liverpool für einen Zweitligaspieler so viel Geld in die Hand nehmen will, liegt natürlich auch am außergewöhnlichen Talent des Stürmers. Tzimas ist erst 18 Jahre alt, hat sich aber beim 1. FC Nürnberg schon zum Schlüsselspieler in der Offensive entwickelt. Acht Tore erzielte der Grieche in seinen ersten 14 Zweitligaspielen, dabei trug er zu spektakulären Club-Siegen wie dem 4:0 gegen Dauerrivale Greuther Fürth und einem 8:3 gegen Jahn Regensburg bei. Ein wichtiger Einfluss für Tzimas ist sein Trainer Miroslav Klose.

Damit reiht sich Tzimas in eine Reihe von jungen Talenten ein, die sich beim Club in den letzten beiden Saisons einen Namen gemacht haben. 2023/24 stellte der FCN mit Can Uzun (16 Tore) einen Toptorschützen, der erst während der Saison volljährig wurde. Uzun wechselte schließlich für knapp 11 Millionen Euro zu Eintracht Frankfurt, zusammen mit seinem 21-jährigen Teamkollege Nathaniel Brown, der sich mittlerweile in der ersten Elf der Frankfurter festgespielt hat.

Aktuell weckt beim Club neben Tzimas der Innenverteidiger und amtierende U17-Weltmeister Finn Jeltsch das Interesse mehrerer Bundesligaklubs. Und Torhüter Jan Reichert durfte im Sommer schon aushilfsweise als vierter Torwart im DFB-Kader mittrainieren.

Liverpool müsste zwei Klubs bezahlen

Doch die hohe Ablösesumme liegt nicht nur an den Fähigkeiten von Tzimas. Denn der 1. FC Nürnberg hat den Griechen nur von seinem Heimatklub Paok aus Thessaloniki ausgeliehen, dabei aber eine Kaufoption von über 18 Millionen Euro vereinbart. Mit diesem Vertragsdetail sorgte Sportvorstand Olaf Rebbe im Sommer noch für Schmunzeln im FCN-Umfeld - eine schöne Vorstellung, sicherlich, aber für den chronisch klammen Club in der 2. Bundesliga letztendlich utopisch.

Ein halbes Jahr später kann Rebbe noch mehr schmunzeln: Denn wenn der außergewöhnliche Deal klappt, könnte der FCN nicht nur die Kaufoption ziehen, sondern damit noch einen stattlichen Gewinn erzielen. Und der FC Liverpool würde am Ende quasi gleich zwei Klubs bezahlen.

Ein ähnliches Modell, wenn auch im kleineren Rahmen, hatte im vergangenen Sommer Fortuna Düsseldorf für seinen Spieler Christos Tziolis genutzt. Düsseldorf aktivierte beim Griechen die Kaufoption von 3,5 Millionen, um ihn wenige Tage später für geschätzt 6,5 Millionen an den FC Brügge nach Belgien zu verkaufen. So machte nicht nur Tziolis' vorheriger Klub Norwich City, sondern auch Fortuna Düsseldorf ordentlich Profit.

Eine ähnliche Summe in Millionenhöhe könnte zwar auch der FCN gut gebrauchen. Ob der Club dafür auch bereit ist, seinen besten Stürmer schon in der Winterpause abzugeben, muss sich Olaf Rebbe gut überlegen.

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