Eddie Jordan ist tot. Der ehemalige Rennfahrer und Förderer von Michael Schumacher ist einem Krebsleiden erlegen. Das teilten seine Angehörigen mit.
Formel-1-Koryphäe Eddie Jordan ist im Alter von 76 gestorben. Ende 2024 hatte er im Podcast "Formula For Success" seine Krebsdiagnose öffentlich gemacht: "Im März und April wurden bei mir Prostata- und Blasenkrebs festgestellt. Und dann hat der Krebs in die Wirbelsäule und das Becken gestreut. Es war ziemlich aggressiv." Es seien einige sehr dunkle Tage, "aber ich bin da herausgekommen", berichtete Jordan damals.
Nun ist er an den Folgen seines Krebsleidens verstorben, wie seine Familie gegenüber der BBC bestätigt: "Er ist friedlich eingeschlafen, mit seiner Familie an seiner Seite in Kapstadt am frühen Morgen des 20. März 2025."
"Mit seiner unerschöpflichen Energie verstand er es immer, Menschen zum Lächeln zu bringen und blieb dabei stets authentisch und brillant", schrieb die Formel 1 auf der Plattform X: "Eddie war einer der Protagonisten einer Formel-1-Ära und wir werden ihn sehr vermissen."
Jordan förderte Michael Schumacher
Der 76-Jährige war in Deutschland vor allem als Förderer von
Im Statement seiner Familie heißt es weiter: "Eddie Jordan hat eine Übermenge an Charisma, Energie und irischen Charme überall dorthin gebracht, wo er sich aufgehalten hat. Wir alle haben ein riesiges Loch ohne seine Präsenz. Er wird von so vielen Menschen vermisst werden, aber er hinterlässt uns so viele großartige Erinnerungen, die uns in unserer Trauer immer wieder zum Lächeln bringen."
Ohne Jordan wäre die Geschichte des Motorsports in jedem Fall um einige Kapitel ärmer. Als Fahrer war er in unteren Formel-Klassen aktiv, feierte einige Siege und durfte sogar ein Formel-1-Auto von McLaren testen. "Früher hatte ich einmal den Traum, Weltmeister zu werden, doch dann gelangte ich an den Punkt, an dem ich wusste, dass ich es als Fahrer nicht schaffen konnte", sagte Jordan einmal.
Also wurde er Chef seines eigenen Teams. In einem seiner Autos fuhr die spätere PS-Ikone Senna 1982 seine ersten Formel-3-Kilometer. Nach einigen Erfolgen wagte sich Jordan 1991 schließlich in die Formel 1. Als Rennstallbetreiber entwickelte er kreative Methoden zur Geldbeschaffung. Angeblich gaben ihm die Gerichtsvollzieher immer wieder rechtzeitig Tipps, bevor sie zur Pfändung anrückten, damit er verschwinden kann.
Jordan war kein Kind von Traurigkeit
Jordan erlebte fette Jahre in der Rennserie. Er sicherte sich lukrative Sponsorendeals, schmiss schrille Partys. Vor der Teamgarage stolzierten leicht bekleidete Damen herum. Er war quasi der Erfinder der Boxenluder. Für Jordan fuhren Weltmeister Damon Hill, Rubens Barrichello, Eddie Irvine und mehrere Deutsche. Ralf Schumacher, Heinz-Harald Frentzen, Nick Heidfeld und Timo Glock heuerte er an.
Jordan hatte ein Auge für Talente. Insgesamt gelangen dem Team vier Grand-Prix-Siege, zwei davon durch Frentzen 1999. Aber mit der Geldverbrennung der Werksrennställe konnte der Vater von vier Kindern nicht mithalten.
Wenige Monate vor seinem Tod ermutigte er Männer im gemeinsamen Podcast mit dem einstigen Vizeweltmeister David Coulthard zur Vorsorge. "Schiebt so was nicht auf die lange Bank, sondern lasst euch testen! Es gibt so viel Hilfe da draußen, um euer Leben zu verlängern. Seid nicht dumm", sagte Jordan. Es gebe auch keinen Grund, sich für Untersuchungen oder Arztbesuche zu schämen, sondern man solle immer gut zu seinem Körper sein.
Seine schwere Erkrankung hatte er öffentlich gemacht, weil ihn die frühere Bahnrad-Legende Chris Hoy dazu inspirierte. Der sechsmalige Olympiasieger aus Großbritannien war mit seiner Diagnose Prostatakrebs im Oktober 2024 an die Öffentlichkeit gegangen. «Es ist ähnlich wie bei mir, aber er ist ein deutlich jüngerer Mann», sagte Jordan über den 48-Jährigen. Hoy soll laut seiner Ärzte nur noch wenige Jahre zu leben haben.
(dpa/bearbeitet von ska)