- Erst Weltklassemann van den Bergh besiegt, dann gegen Außenseiter Smith verloren.
- Für den deutschen Darts-Profi Florian Hempel ist die WM in London beendet.
- Auch die deutsche Nummer eins Gabriel Clemens erwischt es.
Das verblüffende WM-Debüt von Florian Hempel ist nach der kurzen Weihnachtspause abrupt beendet worden. Der deutsche Darts-Profi verlor am Montag in London mit 1:4 gegen den Australier Raymond Smith und schied damit knapp eine Woche nach seinem unerwarteten Sieg gegen den belgischen Weltklassemann Dimitri van den Bergh in der dritten Runde aus. Er verpasste es damit, als zweiter Deutscher nach
"Ich war dabei, er war ganz gut. Ich habe nicht so hervorragend gespielt, aber ich habe gar nicht viele Chancen bekommen", sagte die deutsche Nummer eins bei DAZN. "Das muss man einfach so mal hinnehmen." An der Scheibe war Clayton, der in diesem Jahr vier Major-Turniere gewonnen hat, deutlich überlegen und ließ dem Hoffnungsträger aus dem Saarland quasi keine Chance. Clemens wirkte durchweg frustriert.
Im Vergleich dazu war Hempels Match gegen Smith noch umkämpft. "Das sind glückliche Tage für mich. Es hat super geklappt für mich", sagte der Australier nach seinem deutlichen Sieg. "Es läuft fantastisch, ich bin glücklich mit meinem Spiel", fügte er an. Hempel hingegen verließ nach dem eher durchwachsenen Auftritt mit traurigem Blick die Bühne im "Ally Pally".
Hempel wirkte fahrig und ließ viele Chancen aus
Hempel - früher Handball-Torwart in der zweiten Liga - wirkte diesmal fahrig, fehlerhaft und traf wesentlich weniger Triple als bei seinen beiden vorherigen Auftritten, die er überraschend stark gestaltete. Schon früh winkte er unzufrieden ab, die ersten beiden Sätze gingen relativ fix an Smith, der vor der WM im Alexandra Palace keine großen Erfolge beim Weltverband PDC verbucht hatte. Auch danach ließ Hempel viele Chancen aus und musste so die hart umkämpften Legs immer wieder abgeben.
Der 31 Jahre alte Kölner verpasste die Chance, als erster Deutscher drei Partien bei einer WM zu gewinnen - Clemens gelang dies im Vorjahr deshalb nicht, weil er mit einem Freilos gestartet war.
Die britische Hauptstadt kann Hempel trotzdem zufrieden verlassen. In seinem Premierenjahr hat er 49.000 Pfund erspielt und mit mehreren Erfolgen auf sich aufmerksam gemacht. Vor den beiden Siegen auf der größten Darts-Bühne der Welt hatte er im Oktober bei der EM auch Ex-Weltmeister Peter Wright aus Schottland besiegt. Das 3:1 gegen van den Bergh nannte er "den größten Sieg meiner Karriere".
Während es Smith im Achtelfinale (ab 29. Dezember) mit dem Sieger der Partie Steve Lennon (Irland) gegen Mervyn King (England) zu tun bekommt, verpasste es Hempel auch, Schützenhilfe für seinen Landsmann Max Hopp zu leisten. Dieser könnte nun die sogenannte Tour-Card verlieren, wenn der Australier Smith ein weiteres Spiel gewinnt und ihn vom dafür nötigen 64. Platz der Weltrangliste verdrängt. Die Tour-Card berechtigt Spieler dazu, an wichtigen Turnieren der PDC teilzunehmen. "Darüber denke ich gar nicht nach", kommentierte der Australier.
Vor Smith hatten bereits Dirk van Duijvenbode aus den Niederlanden und der ehemalige englische WM-Finalist Michael Smith das Ticket fürs Achtelfinale gelöst. James Wade bekommt in Runde drei ein Freilos, weil sein Gegner Vincent van der Voort aus den Niederlanden positiv auf das Coronavirus getestet wurde. (dpa/fra)
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