Auf Mallorca, der beliebtesten Ferieninsel der Deutschen, werden immer mehr Corona-Fälle registriert. Nun hat die Bundesregierung reagiert und Spanien samt Mallorca wieder zum Risikogebiet erklärt.
Das Urlaubsland Spanien gilt - mit Ausnahme der Kanarischen Inseln - in Deutschland wegen hoher Infektionszahlen nun wieder als Risikogebiet. Darunter fällt auch die bei Deutschen beliebte Urlaubsinsel Mallorca.
Das entschieden die beteiligten Bundesministerien, wie es am Freitag aus Regierungskreisen hieß. Zuvor hatte die "Bild"-Zeitung darüber berichtet.
Corona-Testpflicht für Urlaubsheimkehrer
Die Einstufung als Risikogebiet bedeutet, dass für heimkehrende Urlauber eine Testpflicht auf das Coronavirus greift. Bis das Ergebnis vorliegt, müssen sie sich in Quarantäne begeben.
Entweder sie lassen sich schon im Urlaubsland in den 48 Stunden vor der Abreise testen. Dann müssen sie den Test aber selbst bezahlen. Oder sie lassen sich bis zu drei Tage nach der Rückkehr in Deutschland testen. Das ist dann kostenlos.
In häuslicher Quarantäne muss man so lange bleiben, bis das Testergebnis da ist. In der Regel dauert das laut Gesundheitsministerium 24 bis 48 Stunden.
Während der vergangenen sieben Tage kletterte die Zahl der Neuinfektionen nach Angaben des spanischen Gesundheitsministeriums vom Freitag auf mehr als 50 je 100.000 Einwohner.
Liste der Risikogebiete ist beim RKI einzusehen
Zentrales Kriterium für die Einstufung als Risikogebiet ist, in welchen Staaten oder Regionen es in den vergangenen sieben Tagen mehr als 50 Neuinfizierte pro 100.000 Einwohner gegeben hat.
Welche Länder als Risikogebiete gelten, geht aus einer Liste des Robert-Koch-Instituts (RKI) hervor, die fortlaufend aktualisiert wird. Sie umfasst derzeit etwa 130 Staaten von Ägypten über Russland bis zu den USA.
In Spanien standen bereits die Regionen Aragón, Navarra, das Baskenland, Katalonien und die Hauptstadt Madrid auf der Liste. Mit der Ausweitung sind künftig auch die Balearen mit der Ferieninsel Mallorca davon umfasst.
Mehr als 1.500 Corona-Fälle auf den Balearen
Nach offiziellen Angaben der regionalen Gesundheitsbehörde gibt es zurzeit mehr als 1.500 Corona-Fälle auf den Inseln mit insgesamt etwa 1,15 Millionen Einwohnern. In den vergangenen 24 Stunden seien 264 Neuinfektionen registriert worden, schrieb die "Mallorca Zeitung" am Freitag. Damit wurde die Grenze von 50 Infektionen pro 100.000 Einwohnern während der vergangenen sieben Tage überschritten.
Die Regionalregierung weist jedoch darauf hin, dass viel mehr als im Frühjahr getestet werde und die meisten Betroffenen keine bis nur leichte Krankheitssymptome aufwiesen.
Ende Juli hatten Videos feiernder Test-Touristen ohne Abstand und Masken auf der berühmten Partymeile am Ballermann in El Arenal für Aufsehen gesorgt. Daraufhin wurden die Lokale dort geschlossen. (mgb/awa/hau/dpa)
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