Eine neue Studie des Deutschen Instituts für Wirtschaftsforschung hat Erstaunliches festgestellt. Gerade die Leistungen anfangs guter Schülerinnen und Schüler aus bildungsfernen Elternhäusern lassen im Laufe der Schulzeit im Vergleich zu ihren Klassenkameraden nach.
Nach den Untersuchungen einer Studie des DIW (Deutschen Instituts für Wirtschaftsforschung) fallen Kinder aus Elternhäusern mit geringerem Zugang zu Bildung während ihrer Schullaufbahn weiter zurück, als ihre Klassenkameraden mit gebildeteren Eltern.
Dokumentiert wurden die Klassenstufen eins bis neun.
Anfängliche Einser-Schüler lassen nach
Besonders auffällig: Vor allem Gymnasiasten aus bildungsfernen Familien, die zu Anfang ihrer Schulzeit mit guten Noten glänzten, konnten ihre Zensuren oft nicht halten.
DIW-Forscher Felix Weinhardt glaubt, dass ein klares Augenmerk auf diese Schüler für die zukünftige Bildungspolitik Deutschlands wichtig sein könnte: "Das ist eine Gruppe von Schülerinnen und Schülern, von denen man denkt, sie hätten es geschafft. [...] Aber gerade hier entstehen große Ungleichheiten im Schulverlauf, sodass eine gezielte Förderung durchaus sinnvoll erscheint."
Schon in der Grundschule gibt es große Unterschiede
Aus der Studie geht ebenfalls hervor, dass bereits in der Grundschule die Bildung der Eltern eine entscheidende Rolle spielt.
"Wir sehen in diesem Bericht, dass bereits zu Beginn der Grundschule große Unterschiede, zumindest in den von Lehrerinnen und Lehrern eingeschätzten Fähigkeiten der Kinder, zwischen den Elternhäusern da sind", sagt Weinhardt. "Diese Unterschiede bleiben in der Grundschule relativ konstant und verstärken sich dann später auf der weiterführenden Schule."
Insbesondere Deutsch und Mathe seien Problem-Fächer, in denen anfänglich gute Schüler im Laufe der Schulzeit oft drastisch nachließen.
Diese Ungleichheit könnte auch Auswirkungen auf den späteren Arbeitsmarkt haben. Laut Weinhardt soll die Studie fortgesetzt werden, um festzustellen, ob es nach dem Berufseinstieg bei diesen Schülern auch eine Abweichung im Lohn gibt. (dar)
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