Die Mitarbeiter des Tierheims Bochum sind im Dauereinsatz. Täglich kommen neue Tiere in ihrer Einrichtung an, darunter zahlreiche Pflegefälle. Jetzt mussten die Pfleger auch noch zu einem echten Ekel-Einsatz ausrücken. In einer Wohnung hausten zwei Katzen und ein Hund. Die Tiere waren völlig verwahrlost.
Im Juli 2023 verfassten Tierschützer und Betreiber zahlreicher Tierheime einen Brandbrief mit dem Titel "Zu viele Schnauzen für zu wenig Hände". Damit wollten sie die Politik unter anderem auf die Notlage in deutschen Tierheimen aufmerksam machen. Die Einrichtungen sind nämlich vielerorts völlig überfüllt.
Ein Ekel-Einsatz für die Pfleger aus Bochum sorgte nun erneut für einen Hilfeschrei auf Facebook. Die Mitarbeiter mussten das Ordnungsamt in einer Wohnung unterstützen, in der zwei Katzen und ein Hund lebten. Die Halter kümmerten sich offenbar schon seit langer Zeit nicht mehr um das Wohl ihrer Haustiere.
Ekel-Einsatz in Bochum
Ihren Facebook-Post leiten die Pfleger mit dem Titel des Brandbriefs ein, der nach wie vor die Situation in der Einrichtung in Nordrhein-Westfalen gut beschreibt. Die Mitarbeiter müssen täglich neue Tiere aufnehmen, für die eigentlich kein Platz und keine pflegerischen Kapazitäten mehr frei sind. Trotzdem wollen sie den hilflosen Tieren eine Unterkunft bieten und geraten so immer mehr in eine Notlage.
Die beschlagnahmten Haustiere aus der Ekel-Wohnung in Bochum verschärfen die Lage nur noch mehr. Die zwei Katzen sind völlig unterernährt und wie der beschlagnahmte Hund voller Flöhe. Der Zustand der Fellnase ist besonders besorgniserregend. An seinem Hinterbein hat sich ein großes Geschwür breitgemacht, seine Zähne sind in schlimmem Zustand und eine seiner viel zu langen Krallen ist bereits eingewachsen.
Tierheime an der Belastungsgrenze
Die Pfleger müssen sich nun, neben ihren etlichen anderen Bewohnern, auch noch um die drei beschlagnahmten Tiere aus der Wohnung kümmern. Der Einsatz hinterließ zudem Spuren bei den Mitarbeitern: Ekel stand unseren Pflegerinnen ins Gesicht geschrieben, als sie wieder ins Tierheim kamen. Ekel, gepaart mit Dankbarkeit, dass diese drei Tierchen nicht weiter leiden müssen", schreiben sie auf Facebook.
Einer der Gründe, warum die Tierheime in Deutschland so stark überlastet sind, sind immer mehr kranke Welpen aus dem illegalen Handel, verhaltensauffällige Hunde aus unseriösen Züchtungen und ausgesetzte Tiere, die zuhauf in den Einrichtungen landen. Gestiegene Energie-, Futter- und Tierarztkosten verschärfen die Situation und bringen die Tierheime und ihre Mitarbeiter an ihre Grenzen. © Deine Tierwelt
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