Jährlich werden in Deutschland Tonnen an Lebensmitteln weggeschmissen, ob in Supermärkten oder Privathaushalten. Der häufigste Grund dafür: das Mindesthaltbarkeitsdatum. Die Politik ruft jetzt nach Reformen, um der Lebensmittelverschwendung Einhalt zu gebieten. Das sollten Verbraucherinnen und Verbraucher wissen.
Ein Blick auf das Mindesthaltbarkeitsdatum reicht den meisten Menschen aus, damit Lebensmittel in der Tonne landen. Ein Problem, das zu sage und schreibe rund 153,5 Millionen Tonnen weggeworfener Lebensmittel innerhalb der Europäischen Union geführt hat.
Doch Verbraucherinnen und Verbraucher könnten sich schon bald an einen neuen Anblick auf den Verpackungen gewöhnen. Die EU arbeitet derzeit an einer Reformierung der Lebensmittelinformationsverordnung (LMIV), die nicht nur auf die Nährwert-, Herkunfts- und Alkoholangaben abzielt. Im Fokus steht auch das Mindesthaltbarkeitsdatum (MHD).
Mindesthaltbarkeitsdatum: Sind Lebensmittel schon bald länger haltbar?
"Die Kommission hat kürzlich vorgeschlagen, das MHD um den Pflichtzusatz 'Oft länger gut' zu ergänzen", gab Christopher Meyer vom Bundesernährungsministerium (BMEL) auf dem 36. Lebensmittelrechtstag in Wiesbaden bekannt. Weiterhin spricht sich das BMEL für eine Erweiterung der Liste der Lebensmittel aus, die kein MHD benötigen.
Verbraucherinnen und Verbraucher könnten sich also schon bald einer neuen Kennzeichnung des Mindesthaltbarkeitsdatums gegenübersehen. Ebenso zielen die Reformen auf die Herkunftskennzeichnung von unverpacktem Fleisch an Frischetheken ab. Hierzu hat das BMEL kürzlich bereits einen Entwurf vorgelegt.
Kritik zum MHD vom Lebensmittelverband
Die Pläne zur Ergänzung des MHDs um den Zusatz "Oft länger gut" werden vom Lebensmittelverband Deutschland kritisch gesehen. Dieser plädiert dafür, dass der Zusatz freiwillig bleiben und digital erfolgen soll.
Verbraucherinnen und Verbraucher könnten nicht bei allen Lebensmitteln riechen, schmecken oder probieren, ob sie noch gut seien, erklärt Peter Loosen, Geschäftsführer vom Lebensmittelverband Deutschland.
Lesen Sie auch: Kleine Kniffe, große Wirkung: Mit diesen Tricks verschwenden Sie weniger Essen © 1&1 Mail & Media/spot on news
"So arbeitet die Redaktion" informiert Sie, wann und worüber wir berichten, wie wir mit Fehlern umgehen und woher unsere Inhalte stammen. Bei der Berichterstattung halten wir uns an die Richtlinien der Journalism Trust Initiative.