Der Brexit macht nicht nur den Briten, sondern auch vielen Menschen in Deutschland Angst - insbesondere wenn sie ihr Geld "auf der Insel" angelegt oder eine britische Versicherung abgeschlossen haben. Die meisten Sorgen sind dennoch unbegründet.
Viele Unklarheiten, die den Austritt Großbritanniens aus der Europäischen Union betreffen, sind schon im Vorfeld geklärt worden. Ein Überblick.
Sparer sollten nicht mehr als 80.000 Euro anlegen
Wer sein Geld bei einer britischen Bank angelegt hat, mag sich die Frage stellen: Ist mein Vermögen sicher? Die Antwort ist in der Regel Ja, denn auch britische Banken sichern die Einlagen ihrer Kunden ab, wie die Stiftung Warentest in Berlin erklärt.
Wegen des Wechselkursrisikos sollten aber nicht mehr als 80.000 Euro bei einem Institut angelegt werden. Manche Institute wie die Bank of Scotland oder die Barclays Bank unterliegen den Angaben zufolge inzwischen der deutschen beziehungsweise irischen Einlagensicherung.
Anleger können zu weltweit angelegten Fonds greifen
An den Börsen hat der Brexit zwischenzeitlich zwar für Unsicherheit gesorgt. Doch mittlerweile hat sich die Unruhe wieder gelegt. Ob die Aktien von britischen Unternehmen unter dem Austritt langfristig leiden, lässt sich nicht vorhersagen.
Allerdings sind Aktienfonds mit Schwerpunkt Europa nach Angaben der Stiftung Warentest immer noch so breit gestreut, dass sie sich als Basisinvestment eignen. Wem der Anteil Großbritanniens in diesen Produkten zu groß ist, der kann zu weltweit anlegenden Fonds greifen.
Ansprüche von Versicherten bleiben erhalten
Britische Lebensversicherer haben die Verträge von EU-Bürgern inzwischen auf Tochtergesellschaften in Luxemburg und Irland übertragen. Die Ansprüche und garantierten Leistungen bleiben damit erhalten, erklärt die Stiftung Warentest.
Aber: Die Verträge bei den Tochtergesellschaften stehen nicht mehr unter dem Schutz des britischen Financial Services Compensation Scheme (FSCS). Dieser Fonds springt ein, wenn ein Unternehmen zahlungsunfähig wird. Einen vergleichbaren Kundenschutz gebe es in Luxemburg und Irland nicht.
Großbritannien hat am 31. Januar um 24.00 Uhr mitteleuropäischer Zeit verlassen. (dpa/tmn/wag)
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