Donald Trump will einen Corona-Impfstoff - um jeden Preis: Im Zuge des Wahlkampfs erhöht er nun den Druck auf die zuständige Bundesbehörde und greift diese scharf an. Der "tiefe Staat, oder wer auch immer" mache es Pharmaunternehmen schwer, Probanden zu finden.
US-Präsident
An den Behördenchef Stephen Hahn gerichtet schrieb er: "Wir müssen uns auf Geschwindigkeit und das Retten von Leben konzentrieren." Trump hatte bereits zuvor gesagt, er hoffe, dass es etwa zur Zeit der Wahl einen Impfstoff geben werde. Experten haben allerdings gewarnt, dass jegliche politische Einmischung in den Prozess der Erprobung und Zulassung eines Impfstoffs dessen Legitimität und Sicherheit in Frage stellen könnte. Sollte es bezüglich des Impfstoffs Zweifel geben, könnten viele Menschen auf eine Impfung verzichten, womit die Pandemie letztlich schwerer einzudämmen wäre.
FDA-Chef Hahn: Halten uns an streng wissenschaftliche Abläufe
FDA-Chef Hahn hat wiederholt erklärt, dass sich die Behörde bei der Zulassung eines Corona-Impfstoff an ihre bekannten und streng wissenschaftlichen Abläufe halten werde. Es gebe keinen Druck auf die FDA, ihre bewährten Kriterien aufzuweichen, sagte er weiter.
Derzeit befinden sich mehrere Impfstoffkandidaten in großen klinischen Studien mit bis zu 30 000 Probanden. Sollten diese im Herbst erfolgreich abgeschlossen sein, könnten die Aufsichtsbehörden mit dem - normalerweise aufwendigen und langwierigen - Prozess der Zulassung beginnen. Experten der US-Regierung, darunter der renommierte Immunologe Anthony Fauci, haben sich zuversichtlich gezeigt, dass es Anfang 2021 einen Impfstoff geben könnte. (mgb/dpa)
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