Zweieinhalb Monate vor der Landtagswahl in Thüringen zeichnet sich laut einer aktuellen Umfrage eine schwierige Regierungsbildung ab. Die Linke von Ministerpräsident Bodo Ramelow verliert weiter an Zustimmung und käme nur noch auf elf Prozent, wie die am Dienstag veröffentlichte Befragung zeigt. Stärkste Kraft wäre die AfD mit 28 Prozent. Die Partei wird vom Landesverfassungsschutz in Thüringen als gesichert rechtsextremistisch eingestuft.
Die CDU kommt der Umfrage zufolge auf 23 Prozent, knapp dahinter liegt das Bündnis Sahra Wagenknecht (BSW) mit 21 Prozent. Die SPD kommt demnach auf sieben Prozent. Grüne und FDP wären nicht mehr im Landtag vertreten. Befragt wurden vom Meinungsforschungsinstitut Infratest Dimap im Auftrag des MDR zwischen dem 13. und 16. Juni 1172 repräsentativ ausgewählte Thüringerinnen und Thüringer.
Die Regierungsbildung könnte schwierig werden, da weder das derzeit regierende Bündnis von Rot-Rot-Grün noch eine andere derzeit in Deutschland regierende Koalition eine Mehrheit hätten. Rechnerisch möglich wäre ein Dreierbündnis aus CDU, BSW und SPD.
Wahlumfragen sind generell immer mit Unsicherheiten behaftet. Unter anderem erschweren nachlassende Parteibindungen und immer kurzfristigere Wahlentscheidungen den Meinungsforschungsinstituten die Gewichtung der erhobenen Daten. Grundsätzlich spiegeln Umfragen nur das Meinungsbild zum Zeitpunkt der Befragung wider und sind keine Prognosen auf den Wahlausgang. © dpa
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