Die SPD hat bei der EU-Wahl kräftig verloren, die AFD hingegen kräftig dazugewonnen. Bei einer Diskussionsrunde nach der Wahl geraten SPD-Chef Klingbeil und AfD-Chefin Weidel heftig aneinander.

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Zu einem heftigen Schlagabtausch zwischen SPD-Chef Lars Klingbeil und AfD-Chefin Alice Weidel ist es nach der Europawahl im Sender ntv gekommen. Klingbeil betitelte Weidel in der sogenannten Elefantenrunde der Parteivorsitzenden am Sonntagabend als "Nazi". Diese zeigte sich darüber empört.

Klingbeil sagte auf die Frage, ob er bei der Bundestagswahl 2025 mit einem ähnlichen Ergebnis wie bei der Europawahl rechne, beides könne nicht miteinander verglichen werden. "Ich glaube auch, dass das Ergebnis der Europawahl viele Menschen nochmal wachrüttelt, dass die Nazis bei dieser Wahl stärker geworden sind und ich glaube, da wachen viele auf und kämpfen für die Demokratie", fügte der SPD-Vorsitzende hinzu.

"Wen meinen Sie denn damit?", fragte Weidel daraufhin scharf. "Das wissen Sie, dass ich die AfD und Sie meine", entgegnete Klingbeil. Und auf Weidels Rückfrage: "Sie haben mich und die Partei gerade als Nazis bezeichnet?", legte der SPD-Chef noch einmal mit einem klaren "Ja" nach. Weidel sagte, den Begriff "Nazis" für sie und ihre Partei zu verwenden, sei eine "Unverschämtheit".

Wagenknecht plädiert für mehr Differenzierung

Die BSW-Vorsitzende, Sahra Wagenknecht, schaltete sich daraufhin ein und sagte: "Man sollte auch mit der AfD etwas differenzierter umgehen." An Weidel gerichtet, fügte Wagenknecht hinzu:

"Sie haben schon Leute in Ihren Reihen, das wissen Sie auch Frau Weidel, für die das zutrifft." Als Beispiele nannte sie den Thüringer AfD-Landesvorsitzenden, Björn Höcke, und den Spitzenkandidaten der AfD für die Europawahl, Maximilian Krah.

Die AfD ist in Teilen von Verfassungsschutzbehörden als gesichert rechtsextrem eingestuft. Die gesamte Partei wird vom Bundesamt für Verfassungsschutz als rechtsextremer Verdachtsfall beobachtet. (afp/dpa/thp)

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