Ein weiterer Amerikaner bekommt die Härte der russischen Strafjustiz zu spüren: Wegen des Vorwurfs des Drogenhandels wurde Michael Travis Leake zu einer 13-jährigen Haftstrafe verurteilt.
Ein Gericht in Russland hat am Donnerstag einen US-Bürger zu 13 Jahren Haft wegen des Vorwurfs des Drogenhandels verurteilt. Michael Travis Leake sei "des Verkaufs von Rauschmitteln für schuldig befunden" worden, teilte der Pressedienst der Moskauer Justiz im Onlinekanal Telegram mit. Er sei zu einer Haftstrafe von 13 Jahren in einer Strafkolonie mit strengen Haftbedingungen verurteilt worden.
Der nach Angaben der Staatsanwaltschaft "ehemalige Fallschirmjäger und Musiker" aus den USA war im Juni vergangenen Jahres in Untersuchungshaft genommen worden. Ihm war vorgeworfen worden, "den Verkauf von Drogen an junge Menschen organisiert" zu haben. Nach Informationen des US-Fernsehsenders CNN ist Michael Travis Leake ein Musiker und Musikproduzent, der seit vielen Jahren in Russland lebt.
Mehrere Festnahmen von US-Bürgern in Russland
Seine Verurteilung erfolgte zeitgleich zur zweiten Anhörung in dem Verfahren gegen den US-Journalisten Evan Gershkovich in Jeketerinburg. Dem 32-jährigen Gershkovich wird Spionage vorgeworfen. Bei einer Verurteilung drohen dem Journalisten des "Wall Street Journal" bis zu 20 Jahre Haft in einer Strafkolonie. Gershkovich weist die gegen ihn erhobenen Vorwürfe ebenso wie die US-Regierung und sein Arbeitgeber zurück.
Vor dem Hintergrund der sich verschlechternden Beziehungen zwischen Moskau und Washington haben die Festnahmen von US-Bürgern in Russland in den vergangenen Jahren zugenommen, insbesondere seit dem Beginn der russischen Offensive in der Ukraine im Februar 2022.
Washington wirft Moskau vor, US-Bürger aufgrund unbegründeter Anschuldigungen zu verhaften, um sie als Druckmittel für die Freilassung von im Ausland verurteilten Russen zu benutzen. Zu den weiteren in Russland inhaftierten US-Bürgern gehören neben Gershkovich die russisch-amerikanische Journalistin Alsu Kurmasheva sowie der frühere US-Soldat Paul Whelan. © AFP
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