Der Thüringer CDU-Chef Mario Voigt hat sich für "Pragmatismus" im Umgang mit der AfD in der Kommunalpolitik ausgesprochen. "Wir können doch nicht sagen 'Wir sind dagegen, weil die AfD dafür ist'", sagte Voigt am Freitag dem Radiosender MDR aktuell. Ein solches Vorgehen verstehe niemand. Wörtlich sagte Voigt weiter: "Oder soll jetzt ein CDU-Bürgermeister nicht mehr ans Telefon gehen, weil der AfD-Landrat anruft? Das wäre doch lebensfern."

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Mit Blick auf die Forderung des CDU-Politikers und Vorsitzenden des Thüringer Gemeinde- und Städtebundes, Michael Brychcy, "pragmatischer" mit der AfD umzugehen, sagte Voigt, dies sei "eine gewisse Form von Pragmatismus und Anerkennung der Lebenswirklichkeiten". Die CDU müsse "doch mit den Wahlergebnissen auch umgehen".

CDU-Chef Friedrich Merz hatte am vergangenen Sonntag in einem Interview eine Zusammenarbeit seiner Partei mit der AfD auf Landes- oder Bundesebene zwar abermals ausgeschlossen, sich aber zugleich für einen pragmatischen Umgang mit gewählten Amtsträgern der AfD ausgesprochen. Nach breiter Kritik auch aus den eigenen Reihen erklärte Merz jedoch, es werde "auch auf kommunaler Ebene keine Zusammenarbeit der CDU mit der AfD geben".

Der Thüringer CDU-Chef Voigt sagte MDR aktuell, die CDU habe "klare Prinzipien" und es sei wichtig, deutlich zu machen, dass die AfD "unsere demokratischen Institutionen beschädigen will, dass sie die Systeme umstürzen will und extrem gefährlich ist". Die Christdemokraten sollten sich aber "nicht nervös machen lassen, wenn jetzt mal die AfD einem CDU-Antrag zustimmt". Dies habe "nichts mit einer Kooperation oder Koalition zu tun".   © AFP

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