Vor dem Hintergrund hoher Zustimmungswerte für die AfD in Ostdeutschland sorgt sich Bundesfamilienministerin Lisa Paus (Grüne) um die Arbeit von Menschen, die sich für die Demokratie engagieren. "Wenn dadurch Länder oder Kommunen ihre Förderungen zurückziehen und die Initiativen und Vereine im Stich lassen, dann geht es sehr konkret um die Arbeit vor Ort von unzähligen Ehrenamtlichen für unsere vielfältige Demokratie", sagte Paus der Deutschen Presse-Agentur. Ihr bereite der Einfluss rechter Kräfte in diesem Zusammenhang Sorge.
Paus hatte in dieser Woche mehrere Initiativen, Projekte und Firmen in Sachsen-Anhalt, Thüringen und Sachsen besucht. Viele dort engagierte Menschen äußerten die Sorge, dass Fördergelder und Stellen, etwa für den Schutz und die Stärkung von Minderheiten, künftig gestrichen werden könnten, wenn sich das politische Klima weiter nach rechts verschiebe.
Paus fordert Schutz für Vielfalt
In Umfragen zu den Landtagswahlen am 1. September in Sachsen und Thüringen steht die AfD bei Werten um die 30 Prozent. In beiden Ländern wird sie vom Verfassungsschutz als "gesichert rechtsextremistisch" eingestuft.
AfD Thüringen: Finanzierung von Demokratieförderung stoppen
Auf dpa-Anfrage erklärte ein Sprecher der AfD in Thüringen zur Frage der Demokratieförderung: "Es ist richtig, dass die AfD in Thüringen die Finanzierung von Landesprogrammen und Vereinen ablehnt, die den Menschen vormachen, wie und was sie zu denken haben. Die Politisierung des Vereins- und des kulturellen Lebens lehnen wir entschieden ab." Darum gehöre es zu den "zentralen Wahlversprechen, dass wir solche Finanzierung beenden werden", erklärte er. Die AfD wolle nur "echte Beiträge zum kulturellen Leben unserer Heimat" fördern und unterstützen, heißt es. © dpa
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