Trotz seiner jüngst erfolgten Ehrung für 60 Jahre Mitgliedschaft ist Gerhard Schröder auf dem SPD-Bundesparteitag im Dezember nicht erwünscht.

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Auf die Frage, ob die Partei ihren ehemaligen Vorsitzenden eingeladen habe, antwortete SPD-Chef Lars Klingbeil im "Stern" laut Vorabmeldung vom Mittwoch mit "Nein". Auch an eine persönliche Versöhnung mit dem früheren Kanzler glaubt Klingbeil vorerst nicht.

"Wir haben eine politische Differenz, die nicht unerheblich ist", sagte Klingbeil über seinen einstigen Mentor. "Wir haben keinen Kontakt."

Die SPD lädt ihre ehemaligen Vorsitzenden traditionell zu ihren Bundesparteitagen ein. Zu Schröder allerdings hat die Parteispitze den Kontakt wegen schwerwiegender Differenzen in der Russlandpolitik schon seit geraumer Zeit abgebrochen. "Gerhard Schröder hat den Angriffskrieg Russlands auf die Ukraine nicht klar verurteilt, deswegen haben wir uns politisch klar distanziert", sagte der SPD-Chef.

Klingbeil verteidigte jedoch die jüngste Ehrung für Schröder in Hannover sowie die auch von den beiden SPD-Vorsitzenden unterschriebene Urkunde, die dem Ex-Kanzler bei der Feier Ende Oktober überreicht wurde.

"Wer 60 Jahre SPD-Mitglied ist, bekommt eine Urkunde mit den Unterschriften der Parteivorsitzenden. Das heißt nicht, dass wir seine Meinungen zu Russland jetzt akzeptieren. Im Gegenteil", sagte er.   © AFP

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