Sebastian Kurz fordert nach dem Attentat in Halle eine bessere Zusammenarbeit gegen Rechts. Außerdem warnt er vor jeglicher Form von Antisemitismus.
Nach dem rechtsextremistisch motivierten Anschlag mit zwei Toten in Halle hat der österreichische Wahlsieger
Europa sei für Juden "an vielen Orten unsicherer geworden", fügte Kurz hinzu. Daher sei ein "entschiedenes Vorgehen gegen Neonazis" und eine "Entschlossenheit beim Kampf gegen importierten Antisemitismus von Islamisten" nötig. Eine Mitschuld an der Tat von radikalen Parteien sieht Kurz indirekt. Hauptverantwortlich sei der Täter, aber "Worten und Gedanken folgen Taten", warnt er in der "Bild am Sonntag".
Kurz will CDU keine Tipps geben
In Halle hatte am Mittwoch während der Jom-Kippur-Feierlichkeiten ein Rechtsextremist die Synagoge angegriffen. Nachdem es ihm nicht gelungen war, in das Gotteshaus einzudringen, erschoss er den Ermittlungen zufolge eine Frau und einen Mann auf offener Straße und verletzte zwei weitere Menschen schwer. Der 27-Jährige sitzt in Untersuchungshaft und hat die Tat gestanden.
Ob die Tat in Sachsen-Anhalt Auswirkungen auf die Landtagswahl im benachbarten Thüringen hat, wird man am 27. Oktober sehen. Zuletzt schwächelte die CDU bei den Landtagswahlen in Brandenburg und Sachsen. Kurz feierte hingegen mit seiner Schwesterpartei ÖVP einen Erdrutschsieg bei den Nationalratswahlen. Ratschläge wolle er der CDU aber nicht geben, sagte Kurz in dem Interview. Sie habe "in der Vergangenheit selbst genügend herausragende Wahlsiege errungen".
Kurz selbst hat die Aufgabe eine Regierung für Österreich zu bilden. Erste Gespräche führte er bereits mit den Grünen, wie er der "BamS" bestätigte. Auch mit den Neos (Liberale) und der SPÖ will er noch sprechen. (afp/sap)
"So arbeitet die Redaktion" informiert Sie, wann und worüber wir berichten, wie wir mit Fehlern umgehen und woher unsere Inhalte stammen. Bei der Berichterstattung halten wir uns an die Richtlinien der Journalism Trust Initiative.