Bundeskanzler Olaf Scholz (SPD) hat von den Staaten der Welt mehr Anstrengungen verlangt, um die Entwicklungsziele der Vereinten Nationen umzusetzen. "Wir sehen, dass der Fortschritt, den wir uns für die ganze Welt gewünscht haben, im Kampf gegen Armut und für ein besseres Zusammenleben langsamer geworden ist, dass wir nicht so viele Verbesserungen erreicht haben, wie wir uns gewünscht haben", sagte der SPD-Politiker am Montag vor Beginn eines Gipfels zum Stand der Nachhaltigkeitsziele der Vereinten Nationen in New York. Scholz ergänzte: "Aber das ist für uns ein Anlass, erst recht sich darum zu kümmern, dass wir diesen notwendigen Fortschritt auch erreichen."

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Die Staaten der Welt hatten sich im Jahr 2015 mit den 17 UN-Nachhaltigkeitszielen (SDG) zentrale Vorsätze für die globale Entwicklung gegeben. Damit sollten etwa die Bildung verbessert oder Hunger und extreme Armut bis 2030 beendet werden. Die Corona-Pandemie, der Ukraine-Krieg und eine Schuldenkrise in armen Ländern haben das Erreichen der Ziele zurückgeworfen: Geht es so weiter wie bisher, werden 2030 laut UN noch immer 575 Millionen Menschen in großer Armut und mehr als 600 Millionen in Hunger leben.

Der Bundeskanzler sagte, die Länder des globalen Südens in Afrika, Asien und in Südamerika erwarteten von den wirtschaftlich starken Ländern Unterstützung. "Deutschland hat sich genau dazu auch verpflichtet und geht hier sehr vorbildhaft voran. Das ist das, was wir auch weiter tun werden." Ein wichtiger Beitrag für die Entwicklung der Welt sei zudem, dass Deutschland mit seinen technologischen Möglichkeiten und seiner Wirtschaftskraft die Rahmenbedingungen dafür schaffe, "dass es möglich ist, wirtschaftlichen Wohlstand zu gewinnen und auszubauen und gleichzeitig klimaneutral zu wirtschaften".

Klar sei aber auch: "Wir werden den menschengemachten Klimawandel und die für unser Leben so wichtige Biodiversität unseres Planeten nur in die richtige Richtung bewegen können, wenn wir das auf der ganzen Welt schaffen", ergänzte Scholz.

Mit Blick auf die an diesem Dienstag beginnende UN-Generalversammlung sagte Scholz, die Bundesregierung werde bei den sich bietenden Gelegenheiten thematisieren, "was der russische Präsident (Wladimir Putin) angerichtet hat mit seinem verbrecherischen Angriffskrieg auf die Ukraine". Deutschland werde darauf bestehen, dass die Weltgemeinschaft sich auf ihre Prinzipien verpflichtet fühlt, dass nicht mit Gewalt versucht werden dürfe, Grenzen zu verschieben. "Die Grenzen sollen nicht das Ergebnis militärischer Aktionen sein. Das ist notwendig für eine Friedensordnung, die auch tatsächlich funktioniert", sagte der Kanzler.  © dpa

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