Nach Aussage von Katar kehren sechs weitere von Russland verschleppte ukrainische Kinder zu ihren Angehörigen zurück. Sie sollen bereits auf dem Weg nach Kiew sein. Schon im Oktober vermittelte der Golfstaat bei der Rückführung von vier verschleppten Kindern.

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Katar hat nach eigenen Angaben die Rückkehr von sechs weiteren ukrainischen Kindern aus Russland zu ihren Familien in die Ukraine vermittelt. Die Kinder sind nach Angaben der katarischen Staatssekretärin für internationale Zusammenarbeit, Luluah al-Chatir, derzeit auf dem Weg zurück in die Ukraine.

Der Golfstaat ermögliche "die Zusammenführung von sechs weiteren ukrainischen Kindern mit ihren Familien rechtzeitig vor den Feiertagen", erklärte al-Chatir am Dienstag. "Beide Seiten haben während des gesamten Prozesses in vollem Umfang kooperiert und sich aufrichtig beteiligt."

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Katar vermittelt zwischen Russland und der Ukraine

Katar gilt seit Juni als ein Vermittler bei der Rückführung verschleppter ukrainischer Minderjähriger aus Russland und den besetzten Gebieten.

Bei den sechs Kindern zwischen acht und 15 Jahren handelt es sich um die zweite Gruppe von Minderjährigen, die im Rahmen einer von Doha vermittelten Einigung aus Russland heimkehren. So kehrten im Oktober bereits vier ukrainische Kinder mit dessen Hilfe in ihre Heimat zurück.

Die Minderjährigen wurden zunächst in die katarische Botschaft gebracht. Von dort aus geht es für sie über das belarussische Minsk in die ukrainische Hauptstadt Kiew.

Ukraine wirft Russland Verschleppung von 20.000 Kindern vor

Nach Behördenangaben werden die Kinder von katarischen Diplomaten bis zur ukrainischen Grenze begleitet, wo sie von ukrainischen Behördenvertretern empfangen werden. Unter den sechs Minderjährigen ist ein Elfjähriger, dessen Mutter, eine ukrainische Soldatin, noch in Russland festgehalten wird.

Die Ukraine wirft Russland die Verschleppung von 20.000 Kindern in russisches Gebiet vor. Weniger als 400 dieser Kinder sind nach ukrainischen Angaben bisher zurückgekehrt.

Der Internationale Strafgerichtshof (IStGH) in Den Haag hatte deswegen im März Haftbefehl gegen den russischen Präsidenten Wladimir Putin und dessen Kinderrechtsbeauftragte Maria Lwowa-Belowa erlassen. Russland, das dem IStGH nicht angehört, weist die Vorwürfe zurück - der Kreml gibt an, die Kinder vor den Kampfhandlungen schützen zu wollen.

Katar stand zuletzt im Zentrum der Verhandlungen zahlreicher internationaler Konflikte. So hatte das Land eine wichtige Vermittlerrolle in den Gesprächen zwischen Israel und der radikalislamischen Hamas, die zur Geiselfreilassung und einer inzwischen ausgelaufenen Feuerpause im Krieg in Nahost führten. (AFP/dpa/ank)

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