• Ein hochrangiger Energie-Manager ist in Moskau aus dem Fenster eines Krankenhauses gestürzt.
  • Beim Toten handelt es sich um den Vorstandschef des Ölkonzerns Lukoil.
  • Es ist nicht der erste Todesfall eines russischen Wirtschaftsbosses in diesem Jahr.

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Der russische Ölkonzern Lukoil hat am Donnerstag den Tod seines Vorstandschefs Rawil Maganow bekanntgegeben. Maganow sei an den Folgen einer "schweren Krankheit" gestorben, teilte das Energieunternehmen am Donnerstag in Moskau mit. "Wir bedauern zutiefst, mitteilen zu müssen, dass Rawil Maganow nach einer schweren Krankheit verstorben ist", erklärte Lukoil, ohne nähere Angaben zu seinem Tod zu machen.

Sturz aus dem sechsten Stock einer Klinik

Zuvor hatten mehrere russische Medien und Nachrichtenagenturen unter Berufung auf anonyme Quellen berichtet, dass Maganow im Zentralen Klinischen Krankenhaus in Moskau gestorben sei. Die Nachrichtenagentur Interfax meldete unter Berufung auf eine informierte Quelle, Maganow sei am Morgen aus einem Fenster der Klinik gestürzt. Nach Angaben der Wirtschaftszeitung RBC stürzte Maganow aus dem sechsten Stock.

Die Polizei hat Ermittlungen eingeleitet. Als wahrscheinlichste Ursache gilt laut Medienberichten ein Suizid. Bei Maganow sei im Krankenhaus neben Herzproblemen eine Depression diagnostiziert worden, heißt es. Der russische Regierungssprecher Dmitri Peskow sagte, Maganows Tod sei "überhaupt kein" Thema, das die russische Präsidentschaft angehe.

Im März war Lukoil eines der wenigen russischen Unternehmen, die dazu aufriefen, die russische Offensive in der Ukraine zu stoppen. Der 1954 geborene Rawil Maganow hatte den Ölkonzern im November 1991 mitgegründet. Laut Lukoil ging der Konzernname auf seine Idee zurück.

Seit Jahresbeginn mehrere Todesfälle unter Managern

Es ist allerdings nicht der erste Todesfall unter Russlands Top-Managern seit Ausbruch des Kriegs: Vor ihm kam Medienberichten zufolge beispielsweise im Mai der Lukoil-Manager Alexander Subbotin angeblich bei einer okkulten Behandlung gegen Alkoholsucht ums Leben.

Daneben sind seit Jahresbeginn auch mehrere Manager russischer Energiekonzerne tot aufgefunden worden. Auch sie sollen sich das Leben genommen haben. In einem Video-Interview, das Ende April auf Youtube veröffentlicht wurde, bezweifelte der langjährige Vizechef der Gazprombank, Igor Wolobujew, dass es sich um Suizid handelte. Kurz zuvor war Wolobujew in die Ukraine geflohen und gab an, dort gegen die russischen Truppen kämpfen zu wollen.

Ein weiterer mysteriöser Fenstersturz ereignete sich im November 2021 in Berlin: Dort wurde ein russischer Diplomat tot auf der Straße gefunden. Er war offenbar aus einem oberen Stockwerk der Russischen Botschaft gefallen. (afp/dpa/fab)

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