Die Ukraine wurde in den vergangenen Tagen von schweren Luftangriffen aus Russland getroffen. Ein Geschoss kam jedoch weit vom Ziel ab und traf ein russisches Dorf.
Bei dem jüngsten schweren russischen Luftangriff auf die Ukraine ist ein Geschoss nach Angaben ziviler Behörden versehentlich in einem russischen Dorf im Grenzgebiet Woronesch eingeschlagen. Dadurch seien nach ersten Angaben sieben Gehöfte beschädigt worden, schrieb der Gouverneur des Gebiets, Alexander Gussew, am Dienstag auf Telegram. Verletzte gebe es nicht.
Der Vorfall ereignete sich demnach in dem Dorf Petropawlowka etwa 140 Kilometer von ukrainisch beherrschtem Territorium entfernt. Gussew sprach vom "versehentlichen Abgang" des Geschosses. Angaben zum Waffentyp machte er nicht. In sozialen Medien kursierten nicht authentifizierte Videos, die angeblich schwere Zerstörungen an mehreren Häusern des Dorfes zeigten.
Russland hat die Ukraine nach Kiewer Angaben am Dienstagmorgen in mehreren Wellen mit Kampfdrohnen, Marschflugkörpern und ballistischen Raketen beschossen.
Vier Tote nach russischem Luftangriff auf Kiew und Charkiw
In diesem Zusammenhang sind nach ukrainischen Angaben vier Menschen getötet worden. "Mein Beileid den Angehörigen und Nahestehenden", schrieb Präsident Wolodymyr Selenskyj bei Telegram. Zudem seien mehr als 90 Menschen verletzt worden. Mehr als 500 Rettungskräfte seien im Einsatz.
Hauptsächlich betroffen waren die Hauptstadt Kiew und die ostukrainische Großstadt Charkiw. Der ukrainischen Luftwaffe zufolge setzte die russische Armee insgesamt 99 Raketen und Marschflugkörper verschiedener Typen ein. Davon seien 72 Geschosse abgefangen worden, darunter alle zehn Hyperschallraketen des Typs Kinschal (Dolch). Die Angaben ließen sich zunächst nicht unabhängig überprüfen.
In Kiew kam es in acht der zehn Stadtbezirke zu Schäden und Bränden – vor allem durch herabstürzende Raketentrümmer. Früher in der Nacht hatte die ukrainische Luftwaffe nach eigenen Angaben alle anfliegenden 35 Shahed-Kampfdrohnen iranischer Bauart abgeschossen. Die Ukraine wehrt seit über 22 Monaten mit westlicher Unterstützung eine russische Invasion ab. Die ukrainische Luftabwehr wurde mit modernen westlichen Systemen, darunter aus Deutschland, verstärkt. (dpa/the)
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