Immer wieder sind über der Ostsee russische Militärflugzeuge ohne Erkennungssignal unterwegs. Diesmal identifizieren deutsche Eurofighter ein Aufklärungsflugzeug.
Solche Vorfälle sind nicht ungewöhnlich. Nach Angaben der Nato stiegen im vergangenen Jahr mehr als 300 Mal Maschinen des Bündnisses auf, um russische Militärflugzeuge abzufangen, die sich dem Nato-Luftraum näherten. Die meisten dieser Vorfälle ereigneten sich demnach über der Ostsee.
Russland nutzt im Einklang mit geltendem Luftrecht den internationalen Luftraum auch für militärische Flüge. Dabei fliegen die russischen Militärmaschinen nach früheren Angaben der Bundeswehr fast immer ohne Erkennungssignal ("Transponder"), was sie für die zivile Flugsicherung unsichtbar macht. Bei den Flügen kommen diese Maschinen dem Nato-Luftraum nahe, ohne diesen aber zu verletzen. Angenommen wird, dass damit auch die Reaktion auf solche Flüge getestet wird.
Russen testen Nato-Reaktion
In der Nato-Erklärung von Ende Dezember hieß es mit Blick auf das vergangene Jahr, die große Mehrheit der Begegnungen zwischen Nato-Flugzeugen und russischen Militärmaschinen sei "sicher und professionell" verlaufen. Verletzungen des Nato-Luftraums durch russische Militärflugzeuge seien selten und üblicherweise von kurzer Dauer geblieben.
Die Bundeswehr hat im lettischen Lielvarde derzeit Eurofighter stationiert, um den Luftraum über Estland, Lettland und Litauen zu überwachen. Die drei baltischen Nato-Länder besitzen keine eigenen Kampfjets. Die Nato-Verbündeten sichern deshalb bereits seit 2004 im Wechsel den baltischen Luftraum. (dpa/bearbeitet von mss)
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