Der russische Inlandsgeheimdienst FSB nimmt für sich in Anspruch, zwei von der Ukraine gesteuerte Anschläge gegen das Militär in Russland vereitelt zu haben. In einer FSB-Mitteilung in Moskau hieß es, ein 30-jähriger russischer Staatsbürger sei im Mai vom ukrainischen Militärgeheimdienst als Attentäter angeworben worden. Gegen Bezahlung habe er mit Kurierdiensten als Geschenk getarnte Sprengsätze an drei ranghohe Offiziere schicken sollen.
Den FSB-Angaben nach, für die es keine unabhängige Bestätigung gibt, galten die geplanten Anschläge Abteilungsleitern im Verteidigungsministerium. Der Verdächtige wurde einer veröffentlichten Videoaufnahme zufolge festgenommen.
Im zweiten Fall sollte ein Marinesoldat angeblich einen Anschlag auf den einzigen russischen Flugzeugträger "Admiral Kusnezow" verüben. Ihm sei dafür von einem mutmaßlichen ukrainischen Agentenführer Geld und freies Geleit nach Finnland versprochen worden. Der Soldat habe aber die russischen Dienste informiert. Ermittelt werde gegen den unbekannten Anstifter und dessen Hintermänner.
FSB-Beweise wirken oft inszeniert
Seit Beginn von Moskaus Angriffskrieg gegen die Ukraine 2022 hat es auf russischem Gebiet Sabotageanschläge auf Bahnstrecken oder andere Objekte gegeben wie auch Attentate auf Personen. Gezielt wurde auf prominente russische Kriegsbefürworter wie auf ukrainische Überläufer. In vielen Fällen liegt eine Beteiligung ukrainischer Geheimdienste nahe, auch haben die Dienste Wissen über einige Aktionen offenbart. Die regelmäßig vom FSB veröffentlichten Informationen über angeblich aufgedeckte ukrainische Pläne oder Aktionen sind aber nicht überprüfbar. Selbst wenn sie mit Videos oder Dokumenten versehen sind, wirken sie oft inszeniert. © dpa
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