Sowohl bei den russischen Truppen als auch bei deren Angehörigen wächst laut Großbritanniens Geheimdienst der Unmut. Der Grund dafür sind zu lange Einsätze der Soldaten. Derweil haben Russland und die Ukraine einmal mehr die sterblichen Überreste ihrer Soldaten ausgetauscht.

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Bei russischen Soldaten und ihren Angehörigen wächst nach Einschätzung britischer Experten die Kritik an langen Einsätzen in der Ukraine. Das geht aus dem täglichen Geheimdienstbericht des Verteidigungsministeriums in London zum russischen Angriffskrieg in der Ukraine hervor.

Demnach gingen am 7. November wohl zum ersten Mal seit dem Beginn der russischen Invasion im Februar 2022 Frauen russischer Soldaten in Moskau aus Protest auf die Straße und forderten die Rotation ihrer Männer vom Einsatz an der Front.

Zwar sei die Demonstration innerhalb weniger Minuten von der Polizei beendet worden, doch die Forderung sei bemerkenswert, hieß es in der Mitteilung der Briten. "Der anscheinend unbegrenzte Kampfeinsatz von Personal ohne Rotation wird zunehmend von den Soldaten selbst als auch deren Angehörigen als nicht nachhaltig betrachtet", so die Mitteilung.

Ukraine und Russland tauschen Soldatenleichen aus

Unterdessen haben die Ukraine und Russland erneut die sterblichen Überreste von Soldaten ausgetauscht. Der ukrainischen Seite seien die Leichen von 94 ukrainischen Soldaten übergeben worden, teilte der Kiewer Koordinationsstab für die Belange von Kriegsgefangenen am Montag bei Telegram mit.

Der Austausch sei unter Vermittlung des Internationalen Komitees vom Roten Kreuz zustande gekommen. Wie viele Leichen die russische Seite erhielt und wo der Austausch stattfand, wurde nicht mitgeteilt.

Die Ukraine wehrt seit knapp 21 Monaten eine russische Invasion ab. Der gelegentliche Austausch toter Soldaten oder manchmal von Gefangenen ist einer der wenigen Kontakte zwischen den verfeindeten Seiten. (dpa/thp)  © dpa

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