Ein Kanadier, der als "tödlichster" Scharfschütze der Welt nur unter dem Namen Wali bekannt ist, soll in der Ukraine nach 20 Minuten im Einsatz von russischen Soldaten erschossen worden sein. Das stimmt jedoch nicht.
Seit Mitte März kursiert im Netz die Behauptung, ein Scharfschütze mit dem "Ruf, der 'tödlichste' zu sein", sei in Mariupol nach 20 Minuten Einsatz von russischen Spezialeinheiten "liquidiert" worden. Bei dem Scharfschützen handelt es sich um einen Kanadier, der unter dem Namen Wali bekannt ist. Wali, was auf Arabisch so viel wie 'Beschützer' oder 'Verbündeter' bedeutet, hält seinen richtigen Namen aus Sicherheitsgründen geheim.
Auch in Deutschland verbreitete sich die angebliche Todesmeldung. Sie wurde beispielsweise auf dem pro-russischen Telegram-Kanal Neues aus Russland geteilt und dort mehr als 100.000 Mal gesehen. Sie ist jedoch erfunden.
Der kanadische Sender CBC veröffentlichte am 22. März ein Video, in dem Wali erklärt: "Ich bin am Leben. [...] Ich war so ziemlich der Letzte, der von meinem Tod erfahren hat." In dem Beitrag heißt es weiter, dass Wali eine Woche im Einsatz in der Gegend um Kyjiw gewesen sei. Als er nach dieser Woche sein Telefon wieder einschaltete, habe ihn eine Flut von Nachfragen bezüglich seines angeblichen Todes erreicht.
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3.540 Meter: Wali hält Weltrekord für tödlichen Schuss aus größter Entfernung
Medienberichten zufolge war der 40-Jährige als Scharfschütze für die kanadische Armee mehrmals im Einsatz. Am 4. März schloss er sich laut der Berichte den ukrainischen Truppen an.
Im Juni 2017 hatte er den Weltrekord für die weiteste Entfernung bei einem tödlichen Schuss gebrochen, wie damals unter anderem "Welt" berichtete. Aus einer Entfernung von 3.540 Metern hatte er einen IS-Kämpfer erschossen; deshalb steht Wali im Ruf, der tödlichste Scharfschütze zu sein.
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