Nach dem Kabinettsbeschluss über den Jahreswirtschaftsbericht hat Bundesfamilienministerin Lisa Paus (Grüne) die Bedeutung der Erwerbstätigkeit von Frauen für die ökonomische Entwicklung betont.
"Der Bericht zeigt: Die Erwerbstätigkeit von Frauen spielt eine wichtige Rolle für Fachkräftesicherung und Wirtschaftswachstum", sagte
Das Bundeskabinett hatte am Mittwochvormittag den Jahreswirtschaftsbericht von Bundeswirtschaftsminister
Paus' Ministerium hatte den Bericht hinsichtlich der Rolle von Frauen für den Arbeitsmarkt ausgewertet. Der Bericht zeige, "dass die Erwerbstätigenquote von Frauen mit Kindern im europäischen Vergleich zwar eine der höchsten" sei, aber 47,2 Prozent der Frauen mit Kindern in Teilzeit arbeite, so Paus. "Während sich die Erwerbsbeteiligung von kinderlosen Frauen und Männern kaum unterscheidet, liegt die durchschnittliche Wochenarbeitszeit von erwerbstätigen Müttern bei knapp 28, bei Vätern dagegen bei 40,4 Wochenstunden."
Oft wollten Frauen aber mehr arbeiten, als ihnen möglich sei, betonte Paus. "Das hat auch Folgen, wenn es darum geht, den Lebensunterhalt durch eigenes Einkommen zu bestreiten, und zwar nicht nur aktuell, sondern auch bei veränderten Lebensumständen wie Trennung oder Scheidung", sagte Paus. Um das zu ändern, sei eine gut ausgebaute Kinderbetreuung zentral.
Paus hob in dem Zusammenhang auch die Familienstartzeit hervor - ein Projekt ihres Ministeriums, das sich wegen ungeklärter Finanzierung noch in Ressortabstimmung befindet und damit weiter auf Eis liegt. Mit der im Koalitionsvertrag von 2021 vereinbarten Einführung eines bis zu zweiwöchigen, bezahlten Sonderurlaubs für den zweiten Elternteil nach der Geburt des Kindes solle auch "die Regeneration der Mütter nach Geburt ihres Kindes" unterstützt werden, sagte Paus. "Damit können Eltern zugleich frühzeitig die Weichen für eine partnerschaftliche Aufgabeteilung stellen."
Außerdem werde eine geplante Reform bei den Steuerklassen die Arbeit für verheiratete Zweitverdienende lohnender machen, erklärte Paus. Davon profitierten meist Frauen. © AFP
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