Das Bundesprogramm für mehr Tierwohl in deutschen Schweinemastbetrieben ist nach Worten von Bundeslandwirtschaftsminister Cem Özdemir (Grüne) vor allem in Süddeutschland erfolgreich angelaufen. In den ersten Tagen hätten vor allem Betriebe aus Baden-Württemberg und Bayern die ersten Förderanträge in Millionenhöhe gestellt, sagte Özdemir der "Augsburger Allgemeinen" (Donnerstagsausgabe). "Dass schon kurz nach dem Start des Programms Anträge für Millioneninvestitionen eingehen, zeigt den Unkenrufen aus dem Süden zum Trotz, dass wir an der richtigen Stelle ansetzen."

Mehr aktuelle News

"Mit dem Bundesprogramm machen wir einen weiteren Schritt heraus aus der Krise, in der die Tierhaltung in Deutschland seit vielen Jahren steckt", sagte der Landwirtschaftsminister weiter. Er habe insgesamt eine Milliarde Euro für die Weiterentwicklung der Schweinehaltung mobilisieren können "und damit mehr als jede andere Regierung zuvor für eine zukunftsfeste Tierhaltung".

Dies könne aber nur der Anfang sein, sagte der Grünen-Politiker. "Wir reden beim Wandel der Tierhaltung von hohen Investitionen, da braucht es eine verlässliche langfristige Unterstützung. Mehr Tierwohl kostet Geld - und diese Rechnung können die Landwirte nicht alleine tragen."

Özdemir forderte dabei erneut die Einführung eines Tierwohlcents als Verbrauchssteuer auf Fleisch und Fleischprodukte - ein Vorhaben, das beim Koalitionspartner FDP bislang aber auf Ablehnung stößt. "Mein Vorschlag für eine langfristige Finanzierung liegt auf dem Tisch", sagte der Minister der "Augsburger Allgemeinen". "Wer ihn ablehnt, sollte dann aber auch einen anderen machen, der umgesetzt werden kann, statt immer nur Nein zu sagen."  © AFP

JTI zertifiziert JTI zertifiziert

"So arbeitet die Redaktion" informiert Sie, wann und worüber wir berichten, wie wir mit Fehlern umgehen und woher unsere Inhalte stammen. Bei der Berichterstattung halten wir uns an die Richtlinien der Journalism Trust Initiative.