Bundesagrarminister Cem Özdemir reist an diesem Freitag zu Gesprächen unter anderem über die Frage ukrainischer Getreideausfuhren nach Polen. Vorgesehen ist ein Treffen mit seinem Amtskollegen Czeslaw Siekierski, wie ein Ministeriumssprecher am Mittwoch in Berlin mitteilte. Die Bundesregierung setzt sich dafür ein, die Ukraine weiter bei Agrarexporten zu unterstützen. Das Risiko von Verwerfungen auf dem EU-Markt sei derzeit gering, sagte der Sprecher. Landtransporte nähmen weiter ab und machten noch 13 Prozent der Gesamtmenge aus, während der Großteil über das Schwarze Meer ausgeschifft werde.
In Polen protestieren seit Wochen Landwirte gegen die EU-Agrarpolitik und die Einfuhr von Produkten aus der Ukraine. Sie wollen verhindern, dass billigeres ukrainisches Getreide auf den heimischen Markt gelangt. Nach dem russischen Einmarsch in die Ukraine vor zwei Jahren hatte Brüssel alle Importzölle und -quoten für landwirtschaftliche Produkte aus der Ukraine ausgesetzt, um dem Land wirtschaftlich zu helfen. Ein Sprecher des Auswärtigen Amts erläuterte in Berlin, die meisten Getreideausfuhren, die Polen passieren, gingen weiter in andere EU-Länder, wo sie auf Schiffe verladen und weiter in Nicht-EU-Staaten gebracht würden. © dpa
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