- 17:51 Uhr: ➤ Ausländische Staatsangehörige verlassen Gazastreifen nach Ägypten - Deutsche darunter
- 15:57 Uhr: Regierungssprecher betont Verhältnismäßigkeit beim Kampf gegen Hamas
- 14:55 Uhr: Verletzte aus dem Gazastreifen kommen zur Behandlung nach Ägypten
- 12:05 Uhr: Israel: Boliviens Abbruch der Beziehungen ist "Kapitulation vor dem Terrorismus"
- 09:32 Uhr: Dutzende Tote bei israelischem Großangriff
- 09:01 Uhr: Israels Armee: Mehr als 11.000 Ziele seit Kriegsbeginn angegriffen
➤ Ausländische Staatsangehörige verlassen Gazastreifen nach Ägypten - Deutsche darunter
- 17:51 Uhr
Erstmals seit Beginn des Gaza-Kriegs am 7. Oktober hat eine Gruppe ausländischer Staatsangehöriger und Palästinenser mit Zweitpass den Gazastreifen Richtung Ägypten verlassen. Ein ägyptischer Behördenvertreter sagte der Nachrichtenagentur AFP, dass 76 Verletzte sowie 335 Menschen mit ausländischer oder doppelter Staatsbürgerschaft nach Ägypten gelangt seien.
Unter den Ausgereisten sind auch deutsche Staatsbürger. Wie das Auswärtige Amt auf der Plattform X mitteilte, handelt es sich um Mitarbeiterinnen internationaler Hilfsorganisationen. Sie wurden am Grenzübergang Rafah von einem Team der Botschaft Kairo in Empfang genommen.
Insgesamt 525 Ausländern und Palästinensern mit weiterer Staatsangehörigkeit sollen heute ausreisen können, sagte Raed Abdel Nasser, Generalsekretär des Ägyptischen Roten Halbmonds im Nord-Sinai der dpa.
Nach Angaben des italienischen Außenministeriums in Rom waren vier italienische Staatsangehörige dabei, die für Nicht-Regierungsorganisationen unterwegs waren.
Nach dpa-Informationen sollen die ausländischen Staatsangehörigen nach Überquerung der Grenze zum Flughafen Kairo gebracht werden und von dort weiterreisen. Die jeweiligen Botschaften würden den Transport zum Flughafen organisieren, berichtete der TV-Sender Al-Hadath.
Auch palästinensische Verletzte wurden erstmals seit Beginn des Gaza-Kriegs am 7. Oktober über die Grenze nach Ägypten zur Behandlung in dortigen Krankenhäusern gebracht. Der Ägyptische Rote Halbmond bestätigte der Deutschen Presse-Agentur, dass "ein neuer Schub verwundeter und verletzter Palästinenser" in Krankenhäuser nahe der Grenze eingeliefert wurde. Laut einer Mitteilung der Grenzbehörde in Gaza sollten am Mittwoch 81 Schwerverletzte die Grenze überqueren.
Wie viele Ausländer und Palästinenser mit weiterem Pass sich derzeit im Gazastreifen aufhalten und wie viele ihn verlassen wollen, ist unklar. Dem US-Fernsehsender CNN zufolge befinden sich abgesehen von Geiseln in Gewalt der Hamas etwa 500 bis 600 US-Bürger in dem Gebiet. (dpa/AFP/spl)
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Die weiteren Nachrichten zum Krieg in Nahost vom 1. November:
Bundesregierung betont Verhältnismäßigkeit beim Kampf gegen Hamas
- 15:57 Uhr
Nach dem israelischen Angriff auf Ziele im Flüchtlingslager Dschabalia im Gazastreifen hat die Bundesregierung das Selbstverteidigungsrecht Israels und zugleich die Bedeutung der Verhältnismäßigkeit der Maßnahmen unterstrichen. "Bei der legitimen Verteidigung Israels gegen die Terrororganisation Hamas und gegen deren fortgesetzte Angriffe, zu denen Israel im Rahmen des Völkerrechts berechtigt ist, muss auch der Schutz der Zivilbevölkerung im Vordergrund stehen", sagte ein Sprecher des Auswärtigen Amts am Mittwoch in Berlin. Es sei "essenziell, dass beim Kampf gegen die Hamas mit der notwendigen Verhältnismäßigkeit vorgegangen wird".
Regierungssprecher
Hebestreit sagte: "Natürlich ist eine Verhältnismäßigkeit immer notwendig." Die Bundesregierung habe bei ihren Gesprächen mit Israel ihrer Überzeugung Ausdruck verliehen, dass Israel als einzige Demokratie in der Region "sich selbstverständlich an all die Bedingungen, die das humanitäre Völkerrecht auch vorbringt, hält".
Nach Angaben des israelischen Militärs wurden bei dem Luftangriff auf Dschabalia rund 50 Terroristen getötet, unter anderem ein Hamas-Kommandeur, der an den Hamas-Massakern im israelischen Grenzgebiet am 7. Oktober beteiligt gewesen sei. Dschabalia ist laut UN das größte Flüchtlingslager im von Israel abgeriegelten Gazastreifen. (dpa)
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Verletzte aus dem Gazastreifen kommen zur Behandlung nach Ägypten
- 14:45 Uhr
Erstmals seit Beginn des Gaza-Kriegs am 7. Oktober haben palästinensische Verletzte die Grenze nach Ägypten zur Behandlung in dortigen Krankenhäusern überquert. Erste Krankenwagen verließen am Mittwoch den Grenzübergang Rafah und brachten Patienten zum Krankenhaus im Ort Al-Arisch, wie auf Bildern des staatsnahen Fernsehsenders Al-Kahira News zu sehen war. Der Ägyptische Rote Halbmond bestätigte die Ankunft von zunächst drei Patienten in Al-Arisch. Laut einer Mitteilung der Grenzbehörde in Gaza sollten am Mittwoch 81 Schwerverletzte die Grenze überqueren.
Für den Transfer brachten Krankenwagen des Gesundheitsministeriums im Gazastreifen, das von der dort herrschenden Hamas kontrolliert wird, die Patienten zum Grenzübergang. Im Transitbereich wurden Formalien für die Ausreise erledigt und die Patienten dann an ägyptische Sanitäter übergeben. Ägyptische Krankenwagen fuhren nicht selbst in den Gazastreifen ein. Laut dem Generalsekretär des Ägyptischen Roten Halbmonds im Nord-Sinai, Raed Abdel Nasser, standen am Mittwoch 40 ägyptische Krankenwagen bereit.
Seit Beginn des Gaza-Kriegs war bisher keine Behandlung von Verletzten in Ägypten möglich. Die Öffnung des Übergangs Rafah und wer ihn passieren darf, wird streng reguliert. Der Übergang wurde bisher vor allem zur Lieferung von Hilfsgütern genutzt.
Ägypten hat zur Behandlung palästinensischer Verwundeter bereits ein Feldlazarett errichten lassen. Es liegt hinter einem staatlichen Krankenhaus im Ort Scheich Suwaid, etwa 15 Kilometer vom Übergang Rafah entfernt. Laut Berichten verfügt es über mindestens 300 Betten.
Al-Kaira News berichtete, Ägypten sei zum Empfang von etwa 80 Verwundeten bereit, die Scheich Suwaid sowie in Al-Arisch behandelt werden sollen. Abdel Nasser vom Ägyptischen Roten Halbmond sagte, auch Transfers in andere Spezialkrankenhäuser seien möglich, darunter in Kairo. (dpa)
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Israel: Boliviens Abbruch der Beziehungen ist "Kapitulation vor dem Terrorismus"
- 12:05 Uhr
Das israelische Außenministerium hat Boliviens Abbruch der diplomatischen Beziehungen zu Israel als "Kapitulation vor dem Terrorismus" bezeichnet. "Die Entscheidung der Regierung Boliviens, die diplomatischen Beziehungen zu Israel abzubrechen, ist eine Kapitulation vor dem Terrorismus und dem Ayatollah-Regime im Iran", erklärte ein Sprecher des Ministeriums am Mittwoch. Mit diesem Schritt stelle sich die bolivianische Regierung "auf die Seite der Terrororganisation Hamas".
Bolivien hatte am Dienstag aus Protest gegen die Angriffe im Gazastreifen den Abbruch seiner diplomatischen Beziehungen zu Israel verkündet. Der Schritt sei ein "Zeichen der Ablehnung und Verurteilung der aggressiven und unverhältnismäßigen israelischen Militäroffensive im Gazastreifen", erklärte der stellvertretende Außenminister Boliviens, Freddy Mamani. Zwei weitere lateinamerikanische Länder, Kolumbien und Chile, teilten kurz darauf mit, als Reaktion auf die israelischen Angriffe ihre Botschafter aus Israel zurückzuholen.
Die im Gazastreifen herrschende radikalislamische Hamas hatte am 7. Oktober bei einem beispiellosen Großangriff auf Israel nach israelischen Angaben mindestens 1.400 Menschen getötet und mindestens 240 Menschen in den Gazastreifen verschleppt. Als Reaktion auf den Hamas-Angriff hat Israel den Gazastreifen unter Dauerbeschuss genommen. Durch die israelischen Bombardierungen wurden nach nicht unabhängig überprüfbaren Angaben der Hamas seit dem 7. Oktober mehr als 8.500 Palästinenser getötet, darunter mehr als 3.500 Kinder. (AFP)
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Erste Ausländer verlassen Gazastreifen in Richtung Ägypten
- 10:04 Uhr
Eine erste Gruppe von Ausländern hat den Gazastreifen in Richtung Ägypten verlassen. Wie Reporter der Nachrichtenagentur AFP berichteten, überquerten am Mittwoch zahlreiche Menschen den Grenzübergang in Rafah. Es war das erste Mal seit dem Angriff der im Gazastreifen regierenden radikalislamischen Palästinenserorganisation Hamas auf Israel am 7. Oktober, dass der Grenzübergang für Menschen geöffnet wurde.
Die ägyptischen Behörden hatten zuvor die außerordentliche Öffnung des einzigen nicht von Israel kontrollierten Grenzübergangs in den Gazastreifen angekündigt. Demnach dürfen rund 90 schwer verletzte Palästinenser und rund 400 Menschen mit ausländischem Pass die Grenze passieren. In den vergangenen Wochen war lediglich Hilfskonvois die Durchfahrt genehmigt worden.
Angaben ausländischer Regierungen zufolge befinden sich Staatsbürger aus 44 Ländern im Gazastreifen, die für 28 Agenturen oder Organisationen arbeiten.
Am Dienstagabend hatte ein Sprecher des US-Außenministeriums von "sehr guten Fortschritten" bei der Frage der Ausreise von US-Bürgern aus dem Gazastreifen gesprochen.
Ägyptische Fernsehsender zeigten am Mittwoch zunächst Live-Bilder von einer großen Anzahl an Rettungswagen, welche die Grenze in Rafah in Richtung Gazastreifen überquerten. Sie sollten schwer verletzte Palästinenser zur Behandlung in ägyptische Krankenhäuser bringen, wie ägyptische und palästinensische Vertreter erklärten. (AFP)
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Dutzende Tote bei israelischem Großangriff
- 09:32 Uhr
Bei einem Großangriff des israelischen Militärs auf Dschabalia im Norden des Gazastreifens sind zahlreiche Menschen ums Leben gekommen. Bei dem Schlag wurden nach Angaben des Militärs rund 50 Terroristen getötet, darunter ein Drahtzieher des Massakers der islamistischen Hamas in Israel vom 7. Oktober. Laut einem Arzt des Kamal-Adwan-Krankenhauses kamen mindestens 35 Menschen bei dem Angriff ums Leben, darunter auch Kinder und Frauen.
Zudem seien mehr als 200 Verletzte in die Klinik eingeliefert worden, sagte Hussam Abu Safija der Deutschen Presse-Agentur. Auf die zivilen Opfer des Großangriffs angesprochen, sagte ein Sprecher der israelischen Armee dem US-Fernsehsender CNN: "Das ist die Tragödie des Krieges."
Auf Aufnahmen aus der bombardierten Stadt sind große Krater und völlig zerstörte Häuser zu sehen. Palästinenser suchen in den Trümmerbergen nach Überlebenden und Leichen. Nach Darstellung des von der Hamas kontrollierten Gesundheitsministeriums im Gazastreifen wurden bei dem Angriff auf Dschabalia "Hunderte Menschen" verletzt und getötet. Eine exakte Angabe zur Zahl der Toten machte die Behörde nicht. Die Angaben ließen sich zunächst nicht unabhängig überprüfen.
Das israelische Militär sprach von einem "groß angelegten Angriff" auf eine "militärische Hochburg der Hamas" im Westen der Stadt. Dort seien unter anderem Terroristen ausgebildet worden. Neben Bodentruppen seien auch Kampfflugzeuge an dem Angriff beteiligt gewesen. Infolge der Bombardierungen seien auch Tunnel eingestürzt. (dpa/spl)
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- 09:01 Uhr:
Israels Armee: Mehr als 11.000 Ziele seit Kriegsbeginn angegriffen
Das israelische Militär hat seit Beginn des Gaza-Kriegs nach eigener Darstellung mehr als 11.000 Stellungen von Terroristen wie von der islamistischen Hamas im Gazastreifen angegriffen. Auch in der Nacht zum Mittwoch hätten die Bodentruppen im Verbund mit der Luftwaffe und der Marine mehrere "Terrorziele" im gesamten Gazastreifen angegriffen, darunter Kommandozentralen und Terrorzellen der Hamas, teilte die israelische Armee am Mittwochmorgen mit.
Bei Kämpfen am Vortag hätten die Bodentruppen in der Gegend von Dschabalia im Norden Gazas mehrere Hamas-Terroristen aufgespürt, die sich in einem mehrstöckigen Gebäude nahe einer Schule, eines medizinischen Zentrums und in Regierungsbüros verschanzt hatten.
Die Bodentruppen hätten daraufhin die Luftwaffe angeordnet, die Terroristen anzugreifen, hieß es. Bei dem Großangriff kamen Dutzende von Menschen ums Leben. Wie das Militär weiter erklärte, bombardierte die Luftwaffe auch ein mit Panzerabwehrraketen bewaffnetes Fahrzeug, das auf die israelischen Streitkräfte zugefahren sei, hieß es weiter. (dpa)
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