Mike Mohring schließt eine Koalition mit der Linken in Thüringen nun doch aus. Damit wird eine die Bildung einer Regierungskoaltion für Ministerpräsident Bodo Ramelow fast ein Ding der Unmöglichkeit.

Mehr aktuelle News finden Sie hier

Thüringens CDU-Chef Mike Mohring hat einen Tag nach der Landtagswahl eine Koalition seiner Partei mit der Linken von Ministerpräsident Bodo Ramelow ausgeschlossen. Er kündigte nach einer Sitzung des Landesvorstandes in Erfurt jedoch erneut an, dass er einer Einladung von Ramelow zu einem Gespräch folgen werde. Mohring bekräftigte zugleich: "Ich kann mir keine Situation vorstellen, dass die abgewählte rot-rot-grüne Landesregierung durch die Unterstützung der CDU in eine neue Regierungsverantwortung gehoben wird. Das schließt sich aus."

Keine Koalition mit Linke oder AfD

Äußerungen von Mohring nach dem Wahlabend waren bundesweit zunächst so verstanden worden, dass der Thüringer CDU-Vorsitzende die strikte Abgrenzung seiner Partei zur Linken infrage stellen könnte. Das hatte für Widerstand gesorgt, auch in Teilen der Thüringer CDU.

Landesvorstand und -präsidium nahmen am Montagabend eine erste Analyse vor und erklärten: "Für die CDU Thüringen gilt nach der Wahl das gleiche wie vor der Wahl: Keine Koalition mit Linke oder AfD, entsprechend der geltenden Beschlusslage der CDU Deutschlands und Thüringens."

Linke mit 31 Prozent stärkste Partei

Mohring sagte, er komme der Einladung Ramelows aus staatspolitischer Verantwortung nach. "Nicht mehr und nicht weniger." Es sei nicht Aufgabe der CDU, für die Legitimation einer abgewählten Regierung zu sorgen, die nur noch geschäftsführend im Amt sei. Ramelow, dessen Linke mit 31 Prozent stärkste Partei wurde, sei am Zug. Der Ministerpräsident müsste erklären, welche Vorstellungen er für die Zukunft Thüringens habe.

Ramelows bisherige rot-rot-grüne Koalition hatte bei der Landtagswahl ihre Mehrheit verloren. Die CDU, die seit 1990 die stärkste Partei war, büßte stark ein und rutschte mit 21,8 Prozent auf ihr schlechtestes Ergebnis ab. Jenseits der AfD als zweitstärkster Partei ist eine Regierungsbildung nur möglich, wenn Union oder FDP mit den Linken kooperieren würden. (mss/dpa)

JTI zertifiziert JTI zertifiziert

"So arbeitet die Redaktion" informiert Sie, wann und worüber wir berichten, wie wir mit Fehlern umgehen und woher unsere Inhalte stammen. Bei der Berichterstattung halten wir uns an die Richtlinien der Journalism Trust Initiative.