Larry Mitchell Hopkins ist Anführer einer US-Miliz und steht seit Montag wegen illegalem Waffenbesitz vor Gericht. Nun sind neue Vorwürfe gegen den 69-Jährigen aufgetaucht. Laut Unterlagen zu dem Verfahren soll er die Anhänger seiner Bürgerwehr für Attentate auf mehrere bekannte Persönlichkeiten trainieren haben lassen - darunter Barack Obama, Hillary Clinton und George Soros.

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Die amerikanische Miliz "United Constitutional Patriots (UCP)" (deutsch: Vereinigte konstitutionelle Patrioten) trainierte allem Anschein nach dafür, Barack Obama, Hillary Clinton und George Soros zu ermorden.

Wie CNN berichtet, geht das aus Gerichtsunterlagen gegen den 69 Jahre alten "Kommandanten" der paramilitärischen Gruppe, Larry Mitchell Hopkins, hervor.

Demnach soll Hopkins behauptet haben, dass er die UCP für Attentate auf den Ex-Präsidenten Obama, die ehemalige Präsidentschaftskandidatin Hillary Clinton und den amerikanischen Philanthropen und Investor George Soros habe proben lassen, weil diese seiner Ansicht nach die "Antifa" unterstützt haben sollen.

Gerichtsverfahren wegen unerlaubtem Waffenbesitz

Hopkins steht seit Montag (Ortszeit) im Bundesstaat New Mexiko vor Gericht. Er war am Samstag wegen unerlaubten Waffenbesitzes verhaftet worden, wie das FBI mitteilte. Aufgrund von in der Vergangenheit begangenen Straftaten ist Hopkins der Besitz von Schusswaffen und Munition vollständig untersagt.

Bereits 2017 hatte die Bundesbehörde seinen Wohnsitz in Flora Vista durchsucht, nachdem ihr von extremistischen Aktivitäten der Miliz berichtet worden war. Laut den Gerichtsdokumenten hatten Augenzeugen mehrere Mitglieder der UCP schwer bewaffnet in Hopkins Heim gesehen. Eine CNN-Anfrage, warum die Verhaftung erst ein Jahr nach der Durchsuchung erfolgte, ließen die Behörden unbeantwortet.

"Kidnapping" von Migranten

Die Mitglieder der UCP patrouillieren an der Grenze zwischen den USA und Mexiko. In der Vergangenheit sollen sie nach Angaben der Strafverfolgungsbehörden mehrfach Migranten aus dem angrenzenden Staat auf eigene Faust verhaftet haben.

In der vergangenen Woche waren zudem Videos im Internet aufgetaucht, die zeigen, wie mehrere Migranten durch die Miliz festgehalten und später an die US-Grenzpolizei übergeben werden.

Die Nichtregierungsorganisation "American Civil Liberties Union" (deutsch: Amerikanische Bürgerrechtsunion) verglich das Vorgehen der UCP in einem Brief mit Kidnapping. Hector Balderas, Generalstaatsanwalt von New Mexiko, nannte Hopkins am Samstag einen "gefährlichen Straftäter".

Er betonte, dass seine Verhaftung ein wichtiges Signal dafür sei, dass die Mitglieder von "bewaffneten Bürgerwehren" nicht das Gesetz in die eigene Hand nehmen dürften. Auch das Außenministerium von Mexiko äußerte sich zu der Verhaftung und sprach davon, dass man "tief besorgt" über die Aktivität derartiger Gruppierungen sei.

Hopkins plädiert auf unschuldig

Im Gespräch mit dem "Albuquerque Journal" verteidigte ein Sprecher der UCP sowohl die Gruppe als auch Hopkins. Nach Aussage von Jim Benvie seien die Mitglieder der Miliz lediglich "eine Gruppe von Freiwilligen Patrioten, Veteranen in der Durchsetzung von Gesetzen."

Wie er betonte, sei Hopkins während seines Aufenthalts im Camp der UCP, nahe der Grenze, stets unbewaffnet gewesen. Er habe dort lediglich für die Personen im Camp gekocht.

Hopkins Anwalt Kelly O'Connel verkündete am Montag, dass sein Mandant auf nicht schuldig plädiert hätte. Seiner Aussage zufolge habe er weder Schusswaffen noch Munition in seinem Besitz gehabt.

Zur UCP sagte er, dass die Gruppe daran glaube, dass sie dabei helfe, "die amerikanischen Einwanderungsgesetze durchzusetzen". Für den 29. April ist eine vorläufige Anhörung zu dem Fall angesetzt. Bei einer Verurteilung drohen Hopkins bis zu zehn Jahre Gefängnis.

Verwendete Quellen:

  • AFP (Agence France-Presse)
  • Albuquerque Journal: Commander of armed border group facing weapons charges in NM
  • CNN: Militia leader allegedly claimed his group was training to assassinate Hillary Clinton and Barack Obama, court papers said
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