Ex-Kanzlerin Angela Merkel (CDU) hat ihre generelle Zurückhaltung bei Äußerungen zu ihrer ostdeutschen Prägung während ihrer Regierungszeit erläutert.

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Mit Blick auf ihre Rede zum Tag der Deutschen Einheit 2021 in Halle an der Saale sagte sie dem ZDF: "Ich hätte so eine persönliche Bemerkung in meiner Amtszeit, wenn es da nicht zum Ende hin gegangen wäre, wahrscheinlich nicht gemacht, weil ich mich immer als Kanzlerin aller Deutschen verstanden habe."

Merkel äußerte sich in der Dokumentation "Am Puls mit Mitri Sirin", die am Einheitsfeiertag an diesem Dienstag im ZDF ausgestrahlt wird.

In der Rede kurz vor dem Ende ihrer Kanzlerschaft hatte Merkel am 3. Oktober 2021 von Erfahrungen gesprochen, bei denen ihre ostdeutsche Vergangenheit als "Ballast" ausgelegt worden sei. "Als zähle das Leben vor der Wende nicht - Ballast eben", sagte sie in Halle. Merkel wurde in Hamburg geboren, wuchs dann aber in der DDR auf. Beim Mauerfall war sie 35 Jahre alt.

Auf eine Frage zu Missmut ihr gegenüber in Ostdeutschland sagte sie im ZDF-Interview: "Es gab einen Teil der Menschen, die sehr wütend auf mich waren. Das hat begonnen während der Zeit, als der Euro in Schwierigkeiten kam."

Die Lage habe sich polarisiert, "als sehr viele Flüchtlinge zu uns kamen". Doch es sei "eine sehr radikale und auch laute und intolerante Gruppe" gewesen.  © dpa

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