Die Linke fordert wirksame Maßnahmen gegen die Mehrfachbelastung von Frauen durch Berufstätigkeit und Familienarbeit.

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"Wir müssen hin zu einer Gesellschaft, in der die Sorge für Kinder und zu pflegende Angehörige genauso hoch gewertet wird wie die Tätigkeiten in Büros und auf Baustellen", heißt es in einem gemeinsamen Papier zum Frauentag von Parteichefin Janine Wissler und der Vorsitzenden der Gruppe Die Linke im Bundestag, Heidi Reichinnek, das AFP am Donnerstag vorlag.

"Viele Frauen sind erschöpft auf Grund von Mehrfachbelastung." Nötig sei daher ein grundlegender gesellschaftlicher Wandel, "der allen Menschen gleichermaßen Teilhabe an der Arbeitswelt und dem Familienleben ermöglicht", fordern Reichinnek und Wissler.

"Frauen leisten weniger bezahlte Arbeit als sie wollen und mehr unbezahlte Arbeit als Männer – und insgesamt oft mehr, als auf Dauer gesund ist." Frauen verbrächten im Schnitt gut zwei Drittel ihrer Arbeitszeit mit unbezahlter Arbeit, "dabei alleine doppelt so viel Zeit mit Kinderbetreuung und Hausarbeit wie Männer", so die beiden Linken-Politikerinnen.

Damit Frauen aus dieser "Mehrfachbelastungsfalle" kommen könnten, müsse Arbeit gerecht verteilt werden. "Zwischen Frauen und Männern, aber auch zwischen überarbeiteten Berufstätigen und Erwerbslosen", fordern Reichinnek und Wissler. Nötig seien unter anderem "Maßnahmen zur Arbeitszeitverkürzung mit dem Ziel einer Vier-Tage-Woche", ein Verbot der sachgrundlosen Befristung, gleiche Bezahlung für gleichwertige Arbeit und eine Anhebung des Mindestlohns.

Zudem müsse der Ausbau von Kitas und offener Ganztagsbetreuung "mit 58 Milliarden Euro pro Jahr zusätzlich vorangetrieben werden". Die Arbeit in der Pflege müsse attraktiver werden, das entlaste auch pflegende Angehörige.

Um die partnerschaftliche Aufgabenverteilung zu Hause zu fördern, sollen jedem Elternteil zwölf Elterngeldmonate im Verlauf von sieben Jahren zustehen, Alleinerziehenden 24 Monate, sagten Reichinnek und Wissler weiter. Für den zweiten Elternteil fordern sie zudem 28 Tage Elternschutz ab Geburt des Kindes.   © AFP

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