Umweltministerin Steffi Lemke hat die CDU für ihr Bekenntnis zur Atomkraft kritisiert.

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"Ich kann diejenigen, die Atomkraft wieder nutzen wollen in Deutschland, nur auffordern, dann klipp und klar zu sagen, wo ein solches Atomkraftwerk gebaut werden sollte", sagte die Grünen-Politikerin im Interview der Deutschen Presse-Agentur. "Ich lade auch ein, sich in die Debatte über die Suche eines Endlagers aktiv mit einzubringen." Bislang gebe es das schließlich nicht. "Aber irgendwo muss der Müll am Ende des Tages hin", sagte Lemke. "Und ich glaube, dass die CDU auch ein Stück weit alte Wunden damit noch mal leckt und noch mal deutlich machen will, dass sie sich vom Regierungskurs von Angela Merkel absetzen möchte."

In einem ersten Entwurf für das neue CDU-Grundsatzprogramm heißt es, Deutschland könne zurzeit nicht auf die Option Kernkraft verzichten. Man wolle auf "Kernkraftwerke der vierten und fünften Generation" setzen.

Die Umweltministerin mahnte an, dass der Atomausstieg in Deutschland einmal im Konsens beschlossen worden sei. "Wir haben damit eine große, eine jahrzehntealte Debatte in Deutschland beendet gehabt, und ich hoffe, dass wir das als gesellschaftlichen Konsens auch wieder erringen können und uns nicht in teilweise doch etwas abenteuerliche Debatten begeben."

Die drei letzten deutschen Atomkraftwerke Isar 2 (Bayern), Neckarwestheim 2 (Baden-Württemberg) und Emsland (Niedersachsen) waren am 15. April abgeschaltet worden.  © dpa

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