Mit Versprechen für Wandel und Wohlstand geht die Labour-Partei in die Parlamentswahl in Großbritannien. Die Sozialdemokraten von Parteichef Keir Starmer gelten bei der Abstimmung am 4. Juli als haushoher Favorit und dürften allen Umfragen zufolge die Regierung übernehmen. Bei der Vorstellung des Wahlprogramms am Donnerstag in Manchester betonte Starmer, Labour wolle das "konservative Chaos" der vergangenen 14 Jahre beenden. "Heute können wir ein neues Fundament der Stabilität legen und auf diesem Fundament können wir mit dem Wiederaufbau Großbritanniens beginnen."

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Starmer wurde zu Beginn seiner Rede von einer Klimaaktivistin unterbrochen. Sie warf Labour vor, lediglich die Klimapolitik der Konservativen von Premierminister Rishi Sunak fortzusetzen. "Wir brauchen Besseres. Das Klima kann nicht warten", rief sie, bevor sie von Sicherheitsleuten aus dem Saal gebracht wurde.

Mit dem Wahlprogramm legt Labour erstmals umfassend die Pläne der Partei vor. Starmer sagte, das Wahlprogramm werde für Wohlstand sorgen und sei ein Plan zur Veränderung Großbritanniens. Labour will Steuererleichterungen für Privatschulen beenden und Steuerschlupflöcher für wohlhabende Ausländer schließen. Damit sollen sieben Milliarden Pfund (8,3 Milliarden Euro) zusammenkommen, um 6500 neue Lehrkräfte einzustellen.

Mit Einnahmen aus einer höheren Übergewinnsteuer für Energieunternehmen will Labour einen neuen Staatskonzern für saubere Energie finanzieren. Die Unternehmensteuer soll auf den aktuellen Satz von 25 Prozent gedeckelt werden. Weitere Steuererhöhungen seien nicht geplant, versicherte Starmer und widersprach damit Vorwürfen der Konservativen.

Das Wahlalter soll von 18 auf 16 Jahre abgesenkt werden. Das umstrittene Vorhaben der Tory-Regierung, irregulär eingereiste Migranten ohne Rücksicht auf ihre Herkunft nach Ruanda abzuschieben, will Labour nicht umsetzen.  © dpa

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