Viele Menschen fragen sich, womit sich Julian Assange sieben lange Jahre in der ecuadorianischen Botschaft in London die Zeit vertrieben hat. Zwei spanische Sicherheitsleute waren ganz nahe dran. Was sie an Details verraten, erschüttert.
Teurer Klempner für einen exzentrischen Gast: Um die Toilette des jahrelang in der Botschaft Ecuadors in London festsitzenden Wikileaks-Gründer Julian Assange zu reparieren, wurde 2016 eigens ein Installateur aus dem spanischen Valencia eingeflogen.
4.000 Euro für die Reparatur der Assange-Toilette
Die aus Spanien stammenden Sicherheitsleute des gebürtigen Australiers befürchteten nämlich, dass ein lokaler Klempner das Klo verwanzen könnte. Kosten des viertägigen Einsatzes: 4.000 Euro.
Dies berichtete die spanische Tageszeitung "El País" am Sonntag unter Berufung auf frühere Beschützer des am Donnerstag in London verhafteten Enthüllers.
Demnach kümmerte sich jahrelang eine im südspanischen Cádiz ansässige Firma um die Sicherheit des Gastes. Sie wurde direkt von einem Geheimdienst in Quito bezahlt.
Ihren Schützling nannten die Spanier intern "den Gast" oder auch "El Juli", eine Verkürzung seines Vornamens, aber auch Name eines berühmten Toreros.
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Die Spanier beobachteten demnach auch das exzentrische Benehmen Assanges. TV-Interviews gab er in Unterhosen, angezogen sei er nur vom Gürtel aufwärts gewesen, also dem auf dem Bildschirm sichtbaren Teil seines Körpers.
Assange spülte seine Exkremente nicht herunter
Er habe sich gehen lassen und die Toilette nach Benutzung nicht gespült. Die Botschaftsmitarbeiter störte es auch, wenn er in einem kleinen Raum auf einer elektrischen Herdplatte kochte.
Die lange Zeit in der Botschaft vertrieb er sich manchmal mit Skateboardfahren oder Ballspielen im Flur.
Der Einsatz des spanischen Teams endete 2017, als in Quito der linke Präsident Rafael Correa von dem gemäßigten Lenín Moreno abgelöst wurde.
Ecuador ließ Assanges Verhaftung zu
In der vorigen Woche entzog Ecuador Assange den diplomatischen Schutz, woraufhin er von der britischen Polizei festgenommen wurde. Ihm droht die Auslieferung in die USA. (dpa/hau)
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