In Umfragen liegt Donald Trump aktuell hinter seinem designierten Herausforderer Joe Biden. Der Demokrat befürchtet allerdings, dass Trump im Fall einer Wahlniederlage das Ergebnis nicht akzeptieren könnte und warnt nun vor einem "Wahldiebstahl" durch den amtierenden US-Präsidenten.
Der designierte US-Präsidentschaftskandidat
Auf die Frage, ob er in Betracht gezogen habe, dass dieser sich weigern könnte, das Weiße Haus im Fall einer Niederlage zu verlassen, antwortete Biden: "Ja, das habe ich." Er fügte hinzu, er sei "absolut überzeugt" davon, dass das Militär Trump dann hinaus eskortieren würde.
Trumps Sprecherin Kayleigh McEnany bezeichnete die Äußerungen des früheren Vizepräsidenten im konservativen Nachrichtensender Fox News als "lächerlich". Die Demokraten würden "Verschwörungstheorien" verbreiten. Der Republikaner Trump bewirbt sich bei der Wahl im November für eine zweite Amtszeit.
Trump-Team fordert CNN auf, Umfrage zurückzuziehen
Trump will sich bei der Präsidentschaftswahl am 3. November eine zweite Amtszeit sichern. Umfragen sehen ihn aber derzeit sowohl landesweit als auch in Schlüsselstaaten hinter seinem Herausforderer Biden.
Eine jüngste Umfrage des US-Senders CNN sieht Trump gar 14 Prozent hinter seinem designierten Herausforderer Biden – was Trumps Wahlkampfteam offenbar dazu veranlasste, den Sender in einem Schreiben dazu aufzufordern, die Umfrage zurückzuziehen. Das berichteten mehrere US-Medien am Donnerstag. Auch eine offizielle Entschuldigung von CNN-Chef Jeff Zucker wird demnach gefordert.
Trumps Wahlkampfteam wirft dem Sender vor, die "Begeisterung" für Trump im Land zu "ersticken". Amerikanische Wähler seien durch "voreingenommene Fragen" und ein mangelhaftes Stichprobenverfahren "in die Irre“ geführt worden.
CNN weist die Vorwürfe entschieden zurück. Die Anschuldigungen seien "faktisch und rechtlich unbegründet", teilte Vizechef David Vigilante in einem Schreiben mit. "Meines Wissens ist es das erste Mal in der 40-jährigen Geschichte von CNN, dass mit juristischen Schritten gedroht wird, weil ein amerikanischer Politiker oder ein Wahlkampfteam die Umfrageergebnisse von CNN nicht mochte."
Kritiker befürchten schon länger, dass Trump eine mögliche Wahlniederlage nicht akzeptieren könnte - und jetzt schon Vorbereitungen für einen solchen Fall trifft. Der Präsident hat den Demokraten vorgeworfen, sie wollten die Präsidentschaftswahl "manipulieren".
Zudem hat Trump wiederholt ohne jeden Beleg behauptet, bei Briefwahlen komme es zu massivem Betrug. In diesem Jahr dürften wegen der Coronavirus-Pandemie besonders viele Bürger per Briefwahl abstimmen wollen, um den Gang in ein Wahlbüro zu vermeiden. (jwo/dpa/afp)
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