Blockaden durch Demonstranten auf den Zufahrtswegen, Polizeieinsätze und Kontrollen - der Gegenprotest verzögert den Start des AfD-Parteitags erheblich. Er beginnt deutlich später als geplant.
Mit mehr als zwei Stunden Verspätung hat im sächsischen Riesa der Bundesparteitag der AfD begonnen. Wegen zahlreicher Blockaden von Zufahrtswegen durch Gegendemonstranten verzögerte sich die Anreise vieler der rund 600 Delegierten. Das zweitägige Treffen sollte um 10 Uhr beginnen und startete schließlich erst einige Minuten nach 12 Uhr. Parteichef
Verschiedene Mitglieder des Bundesvorstandes waren nach eigenen Angaben frühzeitig mit Bussen unter Polizeibegleitung problemlos angereist. Bei anderen AfD-Vertretern kam es zu großen Verzögerungen, weil sie wegen Blockaden im Stau standen. Auch das Auto der Parteivorsitzenden
Demonstranten gehen für Vielfalt auf die Straße
"Wir füllen Riesas Straßen heute mit Vielfalt, Solidarität und Offenheit und versammeln uns massenhaft vor den Zugängen zum AfD-Parteitag", sagte Mascha Meier vom Aktionsbündnis Widersetzen. Auch die Gruppe erklärte, die Anreise von AfD-Delegierten sei an mehreren Punkten behindert worden.
Trotz der eigentlich friedlichen Proteste gab es in Reihen der Polizei bereits Verletzte. Nach Angaben der Ordnungshüter sind sechs Beamte leicht verletzt worden. "Im Verlauf des Einsatzes sind bislang sechs Einsatzkräfte leicht verletzt worden", teilte die Polizei auf X mit. "Unser Einsatz anlässlich des Bundesparteitags in Riesa sowie dem damit verbundenen Gegenprotest läuft weiter", hieß es.
In Riesa will die AfD ihr Wahlprogramm beschließen und Parteichefin Alice Weidel offiziell zur Kanzlerkandidatin küren. Die nächste Bundestagswahl findet nach dem Bruch der Ampel-Koalition am 23. Februar statt. Sachsen ist eine der Hochburgen der AfD: Bei der vorigen Wahl hatte sie dort mit 24,6 Prozent die CDU mit 17,2 Prozent weit hinter sich gelassen.
In aktuellen Umfragen liegt die AfD bundesweit bei rund 18 bis 21 Prozent auf Platz zwei. Weidel leitete daraus bereits mehrfach einen Regierungsanspruch ab – die anderen Parteien schlossen eine Koalition jedoch aus. (afp/dpa/bearbeitet von the/fte)
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