Michael Cohen, Donald Trumps persönlicher Anwalt, will sich in der Affäre um Zahlungen an das Porno-Sternchen Stormy Daniels nicht selbst belasten. Das gab er in einer Erklärung bekannt.

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US-Präsident Donald Trumps persönlicher Anwalt Michael Cohen will in der Affäre um die Pornodarstellerin Stormy Daniels von seinem Aussageverweigerungsrecht Gebrauch machen.

In einer am Mittwoch (Ortszeit) veröffentlichten Erklärung berief sich Cohen dabei auf den 5. Zusatzartikel zur Verfassung der Vereinigten Staaten, nach dem niemand in einer Untersuchung gegen sich selbst aussagen muss.

Cohen zahlte Geld

Es geht bei dem Fall um das Pornosternchen Stephanie Clifford ("Stormy Daniels"), die vorgibt, eine Affäre mit Trump gehabt zu haben. Der Präsident dementiert das.

Cohen sagte, er habe kurz vor der Präsidentenwahl 2016 Clifford aus eigener Tasche 130.000 US-Dollar (rund 110.000 Euro) gezahlt. Das Geld soll dazu gedient haben, sie von diesen Äußerungen abzubringen.

In einer Mitteilung an die Zeitung "New York Times" erklärte er, dass ihm die Zahlung an Stephanie Clifford "weder direkt noch indirekt" zurückerstattet worden sei. Die Zahlung sei legal gewesen. Warum er das Geld zahlte, teilte er demnach nicht mit.

Am 9. April durchsuchte die US-Bundespolizei FBI das Büro, die Wohnung und das Hotelzimmer Cohens. Dabei beschlagnahmten Beamte E-Mails, Dokumente und Geschäftsunterlagen zu diversen Themen, darunter zu Cohens umstrittener Zahlung. Trump reagierte wütend auf die Razzia und sprach von einer "Hexenjagd" und einer "Schande".

Stormy Daniels klagt gegen Anwalt

Clifford alias Daniels hat gegen Cohen geklagt. Sie wirft ihm Diffamierung vor, weil er sie der Lüge bezichtigt habe. Ihr Anwalt Michael Avenatti bezeichnete Cohens Erklärung als "sensationelle Entwicklung".

"Nie zuvor in der Geschichte unserer Nation hat sich der Anwalt eines amtierenden Präsidenten im Zusammenhang mit Streitfragen, die den Präsidenten selbst berühren, auf den 5. Zusatzartikel berufen", twitterte er.

Zeitung berichtet über Affäre

Die Zeitung "Wall Street Journal" hatte Mitte Januar als erste über einen angeblichen Seitensprung Trumps berichtet und über ein Schweigegeld, das Trumps Anwälte der Porno-Darstellerin gezahlt haben sollen.

In privaten Erzählungen berichtete Clifford, Trump im Juli 2006 am Rande eines Golfturniers nahe gekommen zu sein. Damals war Trump bereits ein Jahr mit seiner jetzigen Ehefrau Melania verheiratet. (mh/dpa/AFP)

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