Die Bundesregierung rechnet damit, dass Deutschlands Schuldenquote in den nächsten Jahren weiter sinkt. Im Jahr 2028 werde das Verhältnis der Schulden zur gesamten Wirtschaftsleistung voraussichtlich bei rund 62 Prozent liegen. Das geht aus dem am Mittwoch im Kabinett beschlossenen Stabilitätsprogramm hervor, einem Bericht über die deutsche Etatplanung, den die Bundesregierung regelmäßig nach Brüssel übermitteln muss. Für das laufende Jahr wird demnach eine Schuldenquote von rund 64 Prozent erwartet.
Finanzminister Christian Lindner (FDP) hatte zuletzt die Erwartung geäußert, dass die Quote im Jahr 2028 bereits unter den in den europäischen Verträgen von Maastricht geforderten 60 Prozent liegen könne. "Es bleiben weitere Maßnahmen für mehr Wachstum erforderlich, um diesen Pfad noch ehrgeiziger zu gestalten", erklärte das Finanzministerium nun. Die Staatsfinanzen müssten weiter konsolidiert werden.
Deutschland reißt die Maastricht-Quote seit Beginn der Corona-Pandemie. Zugleich steht die Bundesrepublik aber deutlich besser da, als viele andere Länder. Italien und Frankreich etwa wiesen zuletzt Schuldenquoten von deutlich über 100 Prozent des Bruttoinlandsprodukts aus.
Auch beim gesamtstaatlichen Defizit, der Differenz von Einnahmen und Ausgaben des Staates, erwartet die Bundesregierung Besserung. Bis zum Jahr 2025 werde es schrittweise auf rund ein Prozent des Bruttoinlandsprodukts zurückgehen, heißt es in dem Bericht. © dpa
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