- Sechseinhalb Jahre war er an der Spitze der AfD, nun schmeißt Jörg Meuthen hin: Der 60-Jährige will nicht mehr für den Spitzenposten kandidieren.
- Meuthen steht für einen gemäßigteren Kurs der AfD. Ist das der Grund, warum nun Schluss ist?
Der langjährige AfD-Parteichef
Der 60-Jährige teilt sich den Vorsitz aktuell mit Tino Chrupalla, der gemeinsam mit Alice Weidel die Bundestagsfraktion führt. Er werde seine politische Arbeit aber fortsetzen "und meine Stimme hörbar einsetzen", fügte Meuthen in seinem Brief hinzu.
Meuthen wollte gemäßigteren Kurs der AfD - und machte sich Feinde
Meuthen ist Europaabgeordneter. Er hatte in den vergangenen zwei Jahren für einen gemäßigteren Kurs der AfD plädiert. Damit hat er sich Feinde gemacht in der Rechtsaußen-Strömung der Partei um den Thüringer AfD-Landeschef Björn Höcke. Diese Strömung wird vom Verfassungsschutz als rechtsextreme Bestrebung beobachtet. Über Meuthens Rückzug von der Parteispitze hatte zuerst das Portal "t-online" berichtet.
"Das ist eine persönliche Entscheidung von Jörg Meuthen", sagte
Die AfD will ihren neuen Parteivorstand auf einem zweitägigen Bundesparteitag in Wiesbaden wählen, der für den 11. Dezember geplant ist. Er habe ja bereits angekündigt, dass er dort erneut kandidieren wollen, sagte Chrupalla. Wer - sollte es bei der Doppelspitze bleiben - aus seiner Sicht als Co-Vorsitzender infrage käme, wollte er nicht sagen.
AfD will Co-Vorsitzenden aus dem Westen wählen
Aus der AfD ist zu hören, man sollte neben Chrupalla, der aus Sachsen stammt, einen Co-Vorsitzenden aus dem Westen wählen. Genannt werden in diesem Zusammenhang unter anderem
Er wünsche den Delegierten auf dem Bundesparteitag eine glückliche Hand bei der Wahl der neuen Parteispitze, schrieb Meuthen. "Mögen sie eine besonnene Wahl treffen und vernünftige Vorstandsmitglieder wählen, die unsere Partei als entschiedene Rechtsstaatspartei und als starke und einzige entschlossen freiheitlich-konservative Kraft weiter voranbringen."
Meuthen war im Sommer 2015 auf einem von Tumulten geprägten Parteitag in Essen erstmals zum Co-Vorsitzende gewählt worden. Damals stand mit ihm Frauke Petry an der Spitze der Partei. Sie verließ die AfD nach der Bundestagswahl 2017 und beklagte einen Rechtsruck der Partei. (dpa/mbo)
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