Da kündigt sich ein harter Kampf an: Mit milder Atlantikluft will der Frühling dem Winter in den kommenden Tagen den Garaus machen. Doch der hat kalte Luft vom russischen Festland auf seiner Seite und wird sich wohl nicht so leicht geschlagen geben.
Deutschland hat einen überdurchschnittlich kalten Januar hinter sich. Die Temperaturen lagen laut Meteorologe Dominik Jung vom Wetterportal "wetter.net" 1,5 Grad unter dem langjährigen klimatologischen Mittel. Süddeutschland erlebte gar den kältesten Januar seit 30 Jahren. Jetzt aber ist mit den Minusgraden erst mal Schluss.
In den kommenden Tagen wird das Wetter milder: Kräftige atlantische Tiefausläufer werden warme Luft vom Ostatlantik und aus dem Mittelmeerraum nach Deutschland schaufeln, kündigt Meteorologe Marcus Beyer vom Deutschen Wetterdienst an.
In den Niederungen klettern die Temperaturen dann wohl deutschlandweit endlich wieder über den Gefrierpunkt. Am Ober- und Niederrhein sind am Donnerstag, Freitag und Samstag sogar zweistellige Höchstwerte drin, teilweise sogar bis zu 15 Grad. Im Osten liegen die Temperaturen ein paar Grad tiefer, aber auch deutlich über Null.
Die Wetter-Aussichten im Einzelnen:
Donnerstag: 0 bis 15 Grad, im Nordosten am kältesten, im Südwesten am wärmsten, dazwischen Wolken mit Regen.
Freitag: 3 bis 15 Grad, viele Wolken, ab und zu Regen.
Samstag: 3 bis 10 Grad, aus Westen Wolken mit Regen, Schmuddelwetter.
Sonntag: 4 bis 8 Grad, oft bedeckt und immer wieder Regen.
Montag: 3 bis 8 Grad, viele Wolken, im Nordosten Schneeregen oder Regen.
Dienstag: 1 bis 8 Grad, viele Wolken, ab und zu Regen.
Gibt sich der Winter also schon geschlagen? Nicht unbedingt! Kommende Woche könnte kalte russische Festlandluft im Wettkampf mit der milden Atlantikluft wieder die Oberhand gewinnen. "Wer das Rennen macht, ist weiter unsicher", sagt Jung.
Der Helfer des Frühlings könnte sich selbst ausbremsen
Kollege Beyer erklärt, wo genau der Knackpunkt liegt: Der Tiefdruckkomplex, der in den kommenden Tagen voraussichtlich warme Luft nach Deutschland bringen wird, liegt weit im Westen. So könnte es die Warmluft bis nach Nordeuropa schaffen. Dort wiederum könnte ein Hochdruckgebiet entstehen, das wie eine Mauer wirkt und verhindert, dass sich die Warmluft weiter ausbreitet.
Für Mitte nächster Woche sehen die Prognosen deshalb derzeit wieder Minustemperaturen vor:
Mittwoch: minus 2 bis plus 7 Grad, im Nordosten auch am Tag wieder frostig, mal Sonne, mal Wolken, meist trocken.
Donnerstag: minus 3 bis plus 6 Grad, oft bedeckt, nur selten Sonnenschein, der Frost breitet sich ein Stück weiter nach Westen aus.
Ob es so kommt und der Winter den Wettstreit gegen den Frühling tatsächlich wieder zu seinen Gunsten dreht, wird sich zeigen. "Die Wettermodelle sind da noch nicht sicher", betont Jung.
Vorsicht, Glatteis!
Eines aber ist sicher: Dass die Deutschen ab Donnerstag tagsüber mit Plusgraden rechnen können, bedeutet noch nicht, dass die Glatteis-Gefahr gebannt ist. Denn der Frost ist bis zu einem halben Meter tief in den Boden eingedrungen, heißt es vom Deutschen Wetterdienst. Fällt Regen auf den noch kalten Boden, kann er gefrieren und es wird richtig glatt.
Gerade am Donnerstagmorgen könnte das der Fall sein. Laut Jung sollten vor allem die Menschen im Nordosten der Republik auf Glatteis gefasst sein.
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