Vor der Küste Kaliforniens hat sich im Pazifik ein schweres Erdbeben ereignet. Behörden gaben eine Tsunami-Warnung heraus - und hoben sie gut eine Stunde später wieder auf.

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Vor der Küste des US-Bundesstaats Kalifornien hat sich am Donnerstag ein schweres Erdbeben ereignet, das eine Tsunami-Warnung auslöste. Wie die US-Behörde USGS mitteilte, wurde das Beben mit einer Stärke von 7 um 10.44 Uhr Ortszeit (19.44 Uhr MEZ) in zehn Kilometern Tiefe im Pazifik registriert.

Das Epizentrum lag rund 70 Kilometer westlich von Ferndale. Der Ort liegt etwa 400 Kilometer nördlich von San Francisco. Die Tsunami-Warnung betraf einen großen Teil der Küste nördlich der für die Golden Gate Bridge bekannte Metropole. Gut eine Stunde nach dem Seebeben wurde die Tsunami-Warnung aufgehoben.

Tsunami-Warnung nach schwerem Erdbeben vor Kalifornien

Das Warnzentrum des Nationalen Wetterdienstes in Honolulu auf Hawaii hatte gewarnt, es seien "gefährliche Tsunamis im Umkreis von 300 Kilometern" rund um das Zentrum des Bebens möglich. Bisher seien keine Gebiete von Riesenwellen betroffen. Dennoch solle sich jeder, der sich in Küstennähe aufhalte, der Gefahr bewusst sein.

Nach Angaben des US-Senders CNN waren rund fünf Millionen Menschen entlang der Küste von der Warnung betroffen. Infolge von Seebeben können laut den Behörden grundsätzlich Küstenregionen überschwemmt werden, starke Strömungen entstehen und höhere Wellen auf Land treffen.

In sozialen Netzwerken berichteten Menschen aus Nordkalifornien, sie hätten das Beben gespürt. Berichte über Verletzungen oder schwere Schäden an Land gab es zunächst nicht. Allerdings wurden Stromausfälle für Tausende Anwohner gemeldet.

Anwohner schildert Moment des "ungewöhnlichen" Bebens

Der Anwalt Marc Buller, der in der Hafenstadt Eureka lebt, sagte, er habe schon viele Beben erlebt, aber dieses sei ungewöhnlich gewesen. "Es gab einen intensiven Ruck. Und als der aufhörte, fühlte es sich so an, als würde unser Haus rollen", sagte er.

An der US-Westküste treffen mehrere tektonische Platten aufeinander, so dass Beben keine Seltenheit sind. Beim Northridge-Erdbeben in der Region Los Angeles wurden 1994 etwa 60 Menschen getötet und tausende verletzt. Beim Erdbeben von San Francisco im Jahr 1906 kamen mehr als 3000 Menschen ums Leben. (dpa/afp/bearbeitet von mt)

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Teaserbild: © dpa / Benjamin Fanjoy/San Francisco Chronicle/AP/dpa