Mit neun Jahren Verspätung hat der Flughafen in Berlin eröffnet. Seit Samstag gehen nun Passagiere im BER ein und aus. Bis der reguläre Betrieb startet, dauert es aber noch.
Nachdem am Samstag die ersten Fluggäste am neuen Hauptstadtflughafen BER begrüßt worden sind, werden an diesem Sonntag erstmals welche verabschiedet: Am frühen Morgen (6.45 Uhr) hebt der offiziell erste BER-Flug von der Nordbahn des Flughafens ab, eine Easyjet-Maschine nach London Gatwick. Weitere Flüge sind für die darauffolgenden Stunden angesetzt. Die Nordbahn wird als Start- und Landebahn des alten Flughafens Schönefeld allerdings schon seit vielen Jahren genutzt.
Den eigentlichen Betrieb nimmt der BER daher erst am 4. November auf, wenn erstmals Flugzeuge von der neuen Südbahn abheben. Der Standort Schönefeld beheimatet als Terminal 5 fortan unter anderem die Fluggesellschaft Ryanair.
Scheuer will keine Witze mehr über BER
Am Samstag hatte Flughafenchef Engelbert Lütke Daldrup mit Gästen aus Politik und Wirtschaft den Flughafen mit neunjähriger Verspätung eröffnet. "Endlich können wir unseren Flughafen in Betrieb nehmen. Endlich", sagte er am Samstag erleichtert. Dies sei zwar kein historischer Tag. "Aber es ist für uns, für Berlin und Brandenburg, für Ostdeutschland ein ganz wichtiger Tag."
Bundesverkehrsminister
Mit der Inbetriebnahme des BER wird der Flughafen Tegel im Norden der Stadt indes nicht mehr gebraucht und eine Woche später geschlossen. Die Schließung soll Hunderttausende von Fluglärm entlasten und Platz schaffen für einen Forschungs- und Gewerbestandort. Zur Sicherheit bleibt der Flughafen im Westen der Stadt aber noch ein halbes Jahr betriebsbereit.
Doch viele Fluggäste werden aufgrund der Einschränkungen in der Coronakrise ohnehin nicht erwartet. Der Flugverkehr steckt aus Sicht der Branche in der schwersten Krise seit dem Zweiten Weltkrieg. Die Betreiber rechnen am BER für die kommenden Wochen nur mit einem Bruchteil der Passagierzahlen, die zu gewöhnlichen Zeiten verzeichnet worden wären. Lütke Daldrup betont stets, dass es noch einige Jahre dauern wird, bis sich das Aufkommen wieder normalisiert. (awa/dpa)
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